Theo Gaudig Arbeiterfotograf der ersten Generation, Essen |
1904 in Essen geboren von Beruf Dreher eignet sich Mitte der 20er Jahre das Wissen um die Fotografie an, wird 1927 Mitglied der Essener Ortsgruppe der Arbeiterfotografen im Januar 1928 wird sein Selbstportrait als Dreher auf der Titelseite der Arbeiter-Illustrierten-Zeitung AIZ veröffentlicht geht 1929 nach Rumänien, um in einem Fotoladen zu arbeiten, wird dort aufgrund seiner kommunistischen und gewerkschatlichen Untergrundtätigkeit verhaftet und zu 15 Jahren Haft verurteilt wird nach 12 Jahren entlassen, aber an Deutschland ausgeliefert und dort ins KZ Buchenwald gebracht ist bis ins hohe Alter aktiv, unternimmt antifaschistische Stadtrundfahrten, gibt sein Wissen in Schulklassen weiter Wie entstand Dein Selbstportrait als Dreher? Es entstand 1927 bei Krupp, und zwar in der Nachtschicht, denn damals wie heute war das Fotografieren im Betrieb verboten. Es ist eine Aufnahme mit Magnesium-Blitz. Die Kamera wurde auf dem Stativ befestigt, eingestellt, der Schieber der Plattenkassette gezogen, der Compur-Verschluß auf 'Zeit' gestellt, die Magnesiumkapsel aufgehängt, der Papierstreifen, der das Pulver entflammen sollte, angezündet, das Objektiv schnell geöffnet... Welche Aufgaben sich die Arbeiterfotografen im Vorfeld des Nationalsozialismus gestellt haben, welche ideologischen, gestalterischen und technischen Herausforderungen es zu bewältigen gab, wird Thema des Gesprächs mit Theo Gaudig, einem Arbeiterfotografen der ersten Genereration, sein. |