Berlin, 18.1.2014 (5) - "Bloß nicht genau hinsehen" - Kletteraktion von "Grüne Woche demaskieren!" am Funkturm gegen die Grausamkeit der TierausbeutungBilder

Gegen ausbeuterische Tierhaltung und Mord an Tieren

Bericht und Einschätzung von tr

Der Funkturm auf dem Berliner Messegelände wurde von einigen Tierrechtsaktivisten am Samstag, 18.1.2014, erklettert und zeitweise besetzt, um gegen die Grüne Woche, gegen ausbeuterische Tierhaltung in der Landwirtschaft und gegen Mord an Tieren zu demonstrieren. Sie entrollten ein Transparent mit der Aufschrift "Bloß nicht genau hinsehen". Von Polizeieinsatzkräften wurde daraufhin die Umgebung abgesperrt. Von der Messeleitung erhielten die Demonstranten Hausverbot. Anlässlich der Messe Internationale Grüne Woche vom 17. bis 26. Januar 2014 hatte die Aktionsgruppe "Grüne Woche demaskieren!" Proteste gegen das heutige Landwirtschafts- und Ernährungssystem angekündigt.

Die Aktionsgruppe hat das Ziel, einen kritischen Diskurs über die Folgen der kapitalistischen Landwirtschaft und die immanente Ausbeutung von Mensch, Tier und Umwelt anzustoßen. "Die Grüne Woche betreibt einseitige Propaganda für die kapitalistisch organisierte und industrielle Landwirtschaft", sagt Aktionsgruppenmitglied Friederike Schmitz. "Die mit dieser Landwirtschaft verbundene Unterdrückung, Tierausbeutung, Ungleichverteilung und Umweltzerstörung werden ausgeblendet oder verharmlost". Ein zentrales Thema für die AktivistInnen der Aktionsgruppe ist die Tierhaltung. Tiere werden milliardenfach für die Fleisch-, Eier- und Milchproduktion eingesperrt, verstümmelt und getötet. Auf der "Grünen Woche" wird das brutale Vorgehen nicht gezeigt. Vor allem der ErlebnisBauernhof dient dazu, die Grausamkeit der Tierausbeutung zu verschleiern.

Die "Grüne Woche" steht zudem für die Risiken von Agrochemie und Gentechnik, für die dramatische Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und Mineraldünger, für die Zerstörung von Böden, Gewässern und Klima sowie die Umwandlung von vielfältigen Landschaften in Monokultur- und Gülleflächen. Zu den katastrophalen globalen Folgen unseres (Land-)Wirtschaftens gehören der Hunger von über einer Milliarde Menschen, die neokoloniale Plünderung der Landwirtschaften des Südens, die Vernichtung der Regenwälder, die Tötung der Meere und vieles mehr. Es gibt keine "gute" Tierhaltung zur Nahrungsmittelproduktion. Ebenso wird in der kapitalistischen Landwirtschaft so gut wie keine Rücksicht auf Bedürfnisse von Menschen oder die Erhaltung der Umwelt genommen. Stattdessen wird der Gewinn von wenigen mit dem Leid von vielen bezahlt.


"Bloß nicht genau hinsehen" - Luftiger Protest zur Grünen Woche am Berliner Funkturm

Pressemitteilung von "Grüne Woche demaskieren!", Berlin, 18. Januar 2014

Kletternde Aktivist*innen des Bündnisses "Grüne Woche demaskieren!" entrollten am Samstagmittag ein Transparent mit der Aufschrift "Bloß nicht genau hinsehen" vom alten Funkturm auf dem Messegelände.

Kurz nach Beginn der Messe, begannen die vier Kletternden mit dem 6m x 10m großen Transparent im Gepäck die Struktur des 90 Jahre alten Wahrzeichens zu erklimmen. Etwa zwei Stunden später war ihre Botschaft über weite Teile des Berliner Westendes hin sichtbar.

Das Bündnis Grüne Woche demaskieren! hat es sich zum Ziel gesetzt, die weltgrößte Agrarmesse mit unterschiedlichen Aktionen zu begleiten, dazu anzuregen "genauer hinzusehen" und all die Dinge anzusprechen, die die Ausstellenden aufgrund der Schwierigkeit sie imagefördernd zu präsentieren lieber verschweigen.

Bündnis-Aktivistin Lena meint dazu: "Wenn im Programm des Erlebnisbauernhofes angegeben wird, jeden Schritt der Tierverwertung bis auf den Teller darzustellen, dann wundere ich mich, warum die Schlachtung nicht erwähnt wird. Anscheinend geht es hier nur um das gemeinsame Wohlfühlen in einem Agro-Wunderland, das mit der agrarwirtschaftlichen Realität nicht viel zu tun hat."

Teilnehmerin Karen erklärt: "Kernthema unseres Protestes und der Aktionen ist die Nutzung von Tieren in der Landwirtschaft. Unsere Kritik zielt auf die Tatsache ab, dass Tiere zur Ware, zum berechenbaren Wert gemacht werden. Da die Grüne Woche unter anderem für die systematische Ausbeutung von Tieren steht, sollte sie eher blutrot als grün heißen. Die Tarnung eines kühl kalkulierenden, Effizienz und Mechanisierung von Leben vorantreibenden Produktionszweiges als "grün" im Sinne von "natürlich" ist betrügerisch." Ihr Freund Nikolas ergänzt: "Grün soll Natürlichkeit suggerieren, Ungezähmtes und Freies. Die Naturghettos, ob als idyllisch vermarktete Alpwiesen, Bauernhöfe oder Forste aber sind farblos, leblos, nur für menschliche Ausnutzung geschaffen. Wir fordern einen anderen Umgang mit Lebewesen, einen, der nicht nur denen das Leben lässt, die uns nützlich sind."

Die Aktion ist Teil einer breiten Palette von Protestveranstaltungen, die während der Grünen Woche stattfinden. Am heutigen Abend 19 Uhr liest Hilal Sezgin aus ihrem neuen Buch „Artgerecht ist nur die Freiheit“ im Haus der Demokratie und Menschenrechte (Greifswalder Str. 4). Das vollständige Programm und weitere Hintergrundinformationen finden Sie unter: www.gruenewoche.blogsport.de


Protest und Widerstand gegen das heutige Landwirtschafts- und Ernährungssystem am Messegelände Berlin

Pressemitteilung von "Grüne Woche demaskieren!", Berlin, 12. Januar 2014

Anlässlich der Messe Internationale Grüne Woche vom 17. bis 26. Januar 2014 hat die Aktionsgruppe Grüne Woche demaskieren! Proteste gegen das heutige Landwirtschafts- und Ernährungssystem angekündigt. Die Aktionsgruppe hat das Ziel, einen kritischen Diskurs über die Folgen der kapitalistischen Landwirtschaft und die immanente Ausbeutung von Mensch, Tier und Umwelt anzustoßen.

„Die Grüne Woche betreibt einseitige Propaganda für die kapitalistisch organisierte und industrielle Landwirtschaft“, sagt Aktionsgruppenmitglied Friederike Schmitz. „Die mit dieser Landwirtschaft verbundene Unterdrückung, Tierausbeutung, Ungleichverteilung und Umweltzerstörung werden ausgeblendet oder verharmlost“, so Schmitz weiter. „Darüber hinaus ist die ‚Grüne Woche‘ ein Ort, an dem die großen Agrarlobbyverbände AkteurInnen aus der Politik in ihrem Interesse beeinflussen. Uns geht es darum, diese Funktionen der Messe aufzuzeigen. Außerdem wollen wir die gesellschaftliche Diskussion über Alternativen zum Bestehenden anregen.“

Ein zentrales Thema für die AktivistInnen der Aktionsgruppe ist die Tierhaltung. „Tiere werden milliardenfach für die Fleisch-, Eier- und Milchproduktion eingesperrt, verstümmelt und getötet. Auf der ‚Grünen Woche‘ wird das brutale Vorgehen nicht gezeigt. Vor allem der ErlebnisBauernhof dient im Gegensatz dazu, die Grausamkeit der Tierausbeutung zu verschleiern“, so Schmitz.

„Die ‚Grüne Woche‘ steht zudem für die Risiken von Agrochemie und Gentechnik, für die dramatische Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und Mineraldünger, für die Zerstörung von Böden, Gewässern und Klima sowie die Umwandlung von vielfältigen Landschaften in Monokultur- und Gülleflächen“, sagt Sandra Franz, ebenfalls aktiv bei Grüne Woche demaskieren!. „Zu den katastrophalen globalen Folgen unseres (Land-)Wirtschaftens gehören der Hunger von über einer Milliarde Menschen, die neokoloniale Plünderung der Landwirtschaften des Südens, die Vernichtung der Regenwälder, die Tötung der Meere und vieles mehr.“

Die Mitglieder der Aktionsgruppe üben eine grundsätzliche Kritik und fordern ein radikales Umdenken. „Es gibt keine ‚gute‘ Tierhaltung zur Nahrungsmittelproduktion“, stellt Franz heraus. „In allen Haltungsformen wird auf die Bedürfnisse der Tiere so gut wie keine Rücksicht genommen. Ebenso wie in der kapitalistischen Landwirtschaft so gut wie keine Rücksicht auf Bedürfnisse von Menschen oder die Erhaltung der Umwelt genommen wird. Stattdessen wird der Gewinn von wenigen mit dem Leid von vielen bezahlt“, so Franz weiter. „Die Grüne Woche ist der Ort, an dem wir unser Nicht-Einverständnis sichtbar machen und für solidarische, gerechte, nachhaltige und gemeinsam selbstbestimme Arten des (Land-)Wirtschaftens von unten eintreten.“