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Ken O' Keefe (deutsch), Freiburg, 11.9.2011 Vortrag von Ken O' Keefe bei der Konferenz "Palästina, Israel, Deutschland - Grenzen der offenen Diskussion", veranstaltet vom Cafe Palestine Freiburg am 11.9.2011, dem 10. Jahrestag der "größten False-Flag-Operation der Geschichte" - in deutscher Übersetzung - leicht gekürzt (im Netz seit 7. Januar 2012) |
Ken O' Keefe (englisch), Freiburg, 11.9.2011 Vortrag von Ken O' Keefe bei der Konferenz "Palästina, Israel, Deutschland - Grenzen der offenen Diskussion", veranstaltet vom Cafe Palestine Freiburg am 11.9.2011, dem 10. Jahrestag der "größten False-Flag-Operation der Geschichte" (im Netz seit 24. Oktober 2011) |
Transkript der Rede in deutscher Übersetzung: Also, ich muss Euch erst mal danken, nicht nur für die Idee und all den Organisatoren hier, besonders auch denen, die die Medienarbeit hier den ganzen Tag gemacht haben, bis jetzt. Das ist schon eine Leistung, also dicken Applaus für Euch! Ich denke, manchmal verlieren wir uns in diesen ewigen Präsentationen, Konferenzen mit all den akademischen und historischen Fakten. Ich denke, das ist ein großer Fehler. Denn worüber wir hier eigentlich sprechen, ist als Thema kaum zu überbieten! Wir sprechen wirklich über die Zukunft unseres Planeten, über die Zukunft der menschlichen Existenz. Und wenn wir es richtig anpacken, dann hätten wir eine bessere Welt. Wenn wir es falsch machen, wird alles, was wir um uns herum sehen, alles, was uns lieb und teuer ist, untergehen. 2004 wurde ich für das Gedenken an Hiroshima und Nagasaki nach Japan eingeladen. Und als ich als Redner die Überlebenden traf, wussten die Leute erst mal nicht, wer ich war. Was sie sahen war so ein Typ mit einem verrückten kleinen Tattoo am Auge. Dann setzten wir uns, und es dauerte nicht lange, bis sie merkten, dass ich einiges wusste, was viele selbst in Japan und in anderen Teilen der Welt nicht wussten oder nicht darüber nachgedacht hatten, weil sie entweder ihre Köpfe in den Sand steckten oder weil sie es einfach nicht wissen wollen. Ich wusste, was sie wussten. Und ich weiß - wie diese Überlebenden von Hiroshima und Nagasaki - dass ein nuklearer Krieg ein Krieg ist, der die Erde zur Hölle macht, so wie sie es erlebt haben. Es ist schwer sich vorzustellen, wie höllisch eine Atomexplosion ist - die von 1945 und noch weniger eine heute. Und damit das klar ist: diejenigen, die heute unsere Welt lenken, diejenigen, die eine übermäßig große Kontrolle auf dieser Welt haben, diejenigen, die die Banken und Finanzeinrichtungen leiten, diejenigen, die die Finanzströme sehr genau kontrollieren, die beherrschen die Medien, haben Macht über Regierungen, kontrollieren die Konzerne und den Energiesektor. Diese Leute mit ihrem Übermaß an Kontrolle über unsere Welt sind Psychopathen! Sie sind absolut verrückt. Sie sind so verrückt, dass sie Dinge planen, also Sachen wie einen Atomkrieg. Und wenn sie so Dinge planen wie Gebäudekomplexe unter der Erde, ja ganze unterirdische Städte, dann können wir den Kopf in den Sand stecken, wenn wir wollen. Aber wenn Ihr eine andere Wahrheit wollt, schaut hin! Es ist da, es starrt uns an, mitten ins Gesicht. Diese Menschen, ich kann sie kaum "Menschen" nennen, weil sie sich nicht wie Menschen verhalten... Glaubt Ihr, es wäre nicht möglich, dass diese Leute, die unsere Welt ziemlich gut im Griff haben, weil sie unsere Marionetten - wir nennen sie ja "Politiker" - unter Kontrolle haben, denkt Ihr, sie sind nicht verrückt genug, um tatsächlich wieder was anzustellen, das es in Wirklichkeit ist: eine weitere neue Operation unter falscher Flagge. Und das ist für mich der wichtigste Punkt, und ich wäre fahrlässig, wenn ich es hier nicht ansprechen würde, zumindest für ein, zwei Momente: den zehnten Jahrestag der allergrößten Operation unter falscher Flagge und der Manipulationen: Nine Eleven. Nineeleven ist für mich der Lackmustest für die wahren Erzähler, für die echten und glaubwürdigen Journalisten in dieser Welt. Ich wusste, was einige von uns wussten, als es geschah, dass, obwohl ich nicht wissen konnte, wie genau die Operation durchgeführt wurde, wusste ich aber, wer die größte Motivation zur Durchführung einer solchen Tat hatte. Was konnten die vorhersehbaren Folgen dieses Anschlages nur sein? Wer war überhaupt in der Lage, diese Operation durchzuführen? Dies sind ja die grundlegendsten Fragen für jeden seriösen Journalisten oder Nachforschenden. Und hier sind wir nun, 10 Jahre später, und ich sage zu jedem, der meint, es sei kein Inside Job gewesen, dass Israel beteiligt war, aber nicht verantwortlich, damit auch das klar ist, sie sind nicht verantwortlich. Doch Nineeleven war vollkommen unmöglich ohne eine 100% Beteiligung der verräterischen Elemente innerhalb der US-Regierung und des US-Militärs. Einfach unmöglich. Sicherheit für die Gebäude, Zugang zu den Gebäuden, die Möglichkeit Gebäude sieben platt zu machen, die Kräfte, um das Flugzeug ins Pentagon zu jagen, die nicht vorhandene Absturzfläche in Shanksville... wir könnten da unendlich weiter machen. Dies war eine riesige Manipulation. (Zwischenruf) Glaubt Ihr, das ist möglich? Glaubt Ihr, das ist möglich? Dass diejenigen, die die Kontrolle über Atomwaffen haben, dass sie nicht einen Atomkrieg auslösen könnten? Ich hab‘ gehört, dass eine A-Bombe in Zürich aufgestellt wird. Wer weiß oder vielleicht in London? Wie wäre es mit Washington DC, wie - nicht möglich? Es ist sehr gut möglich. Aber was wird passieren, wenn eine dieser Waffen los geht? Wie sollten wir darauf antworten? Was sollten wir dann tun? Wird man uns wieder einen neuen Buhmann als Feindbild einreden, einen iranischen vielleicht? Und was passiert, wenn diese A-Bombe hochgeht und dann alle unsere Huren der Propaganda - uns bekannt als "Journalisten" - uns in den Mainstream-Medien erzählen: "Iran ist verantwortlich für das". Was passiert dann, um einen Angriff auf den Iran von Israelis oder vielleicht von Amerikanern zu rechtfertigen? Oder werden sie nichts machen? Sie werden nicht, sie werden zurück schlagen. Also was passiert, wenn sie Ihre Raketen auf Tel Aviv richten? Israelis werden zurückfeuern. Womit? Mit Atomwaffen, was sonst! Was wird dann geschehen? Das ist die Welt in der wir leben. Sind wir verrückt, sind wir kollektiv dem Wahnsinn verfallen? Ich sage euch: wir sind es! Ich sage, wir sind kollektiv verrückt, weil wir diesen Tatsachen nicht ins Auge schauen. Und wenn ihr als Eltern, ich bin ein Vater, ich habe zwei Kinder... Der einzige Grund, warum ich das hier mache ist, weil ich mir Sorgen mache. Ich könnte meine Kinder nun in einer großen Blase aufwachsen lassen, ein Leben vortäuschen wie im Paradies, hätte mein eigenes Geschäft, täte etwas, was mir Spaß machte, geschätztes Mitglied der Gemeinde. Aber ich ging, genauer gesagt... Zwei Monate nach Nine Eleven floh ich aus Amerika, vor allem weil ich eins wusste: das war ein Inside Job. Und ich wusste, ich könnte meinen Mund nicht halten, und ich wusste, dass ich im Gefängnis für etwas landen würde, das ich nicht getan hätte. Also ging ich weg, statt in den Knast. Nun wisst Ihr, wer ich bin. Blasen platzen. Wir alle leben auf dem Planeten Erde. Es ist mir egal in welchem Land Ihr lebt, wir sind alle Brüder und Schwestern, einschließlich Zionisten, Imperialisten und andere psychopatische Brüder und Schwestern. Wir sind alle Brüder und Schwestern, eine menschliche Familie. Und wenn wir das nicht hinbekommen, dann werden wir dieses kostbare Gut, welches uns geschenkt wurde, zerstören. Wie idiotisch ist das, wirklich idiotisch! Wie verrückt! Wir müssen den Tatsachen ins Auge sehen. Ich bin nach Gaza bekommen. Ich hatte das Glück, sechs Monaten in Gaza zu verbringen - es ist unmöglich, das große Leid dort zu beschreiben. Ich möchte, dass Ihr euch einmal als Eltern vorstellt, ihr könnt eure Kinder nicht schützen, stellt euch vor, eure Kinder schreien vor lauter Angst, wenn ein Düsenflugzeug oder einen Hubschrauber über ihre Köpfe fliegt oder eine Drohne, nachts weinen sie vor Angst oder haben Albträume. Sie wollen eine Geschichte, eine wahre Geschichte hören? Lasst uns über die Familie Simouni sprechen. Lasst uns darüber reden. - Operation Gegossenes Blei war nichts weiter als einer der obszönsten Gemetzel nicht nur in der jüngeren Geschichte, sondern überhaupt. In fast jedem Konflikt, den wir kennen, haben wir es mit Flüchtlingen zu tun, aber hier gab es keine Flüchtlinge. Dies war eine gefangene Bevölkerung, 1,5 - 1,6 Mio. Menschen. Und wenn man nach Gaza kommt, dann sieht man eine unglaubliche Menge von Kindern. Überall. Die Hälfte der Bevölkerung sind Kinder hier unter fünfzehn Jahren. Überall! Und diese Menschen, diese Kinder wurden 22 Tage und Nächte bombardiert. Und unser jetziger Landesverräter, die gewählte Marionette Präsident Obama sagte nichts, nicht ein einziges Wort zu diesen Greueltaten, und dann bequatscht er nur sechs Monate später das ägyptische Volk von wegen Salemaleikum und so einen Stuss über Respekt für die muslimische Bevölkerung und das arabische Volk. Hält uns alle zum Narren. Als ob dieser Mann jemals bereit wäre, etwas zu tun. Warum warten wir auf Staats-und Regierungschefs, um unser Problem zu lösen, sind wir so blöd? Hat denn mal einer von diesen Typen je was zur Gerechtigkeit in dieser Frage getan? So, also zurück zur Familie Simouni. Während der Operation Gegossenes Blei lebte sie in einer ländlichen Gegend, denn sie lebten von der Landwirtschaft. Aber die Israelis besetzten diese Gegend aus strategischen Gründen, um den Gaza-Streifen in zwei Teile zu spalten. Sie kamen mit Bulldozern, zerstörten ihre Häuser und sie sagten der Familie... Die bestand ja aus weit über 250 Mitgliedern, von denen es vielen gelang, aus diesem Bereich raus zu kommen, aber rund hundert, genau 97 von ihnen blieben dort. Und man befahl ihnen, sich in einem ihrer nicht zerstörten Häuser zu sammeln. Stellt Euch vor, nur ein kleiner Teil hier im Saal, sagen wir von hier nach hinten an den Pfeiler, vielleicht 150, 200qm – und 97 Menschen! Wie viele sind wir hier in diesem Raum jetzt, wahrscheinlich weniger, so könnt ihr euch vorstellen, wir alle da zusammengepfercht da drüben. Nun stellen wir uns vor: es ist Winter, wir sitzen dort mit unseren Kindern, unseren Enkeln, Onkeln, Tanten, unsere Brüder und Schwestern. Und nur 24 Stunden nachdem die Israelis diese Familie, wie gesagt, 97 Personen in dieses Haus verwiesen hatte, beschossen sie es mit Raketen. Stellen wir uns jetzt weiter vor: es ist ein kalter Winter, wir sind im Dezember, Januar 2008 auf 9 mitten im Winter, es ist kalt, es gibt keine Heizung, keinen Strom, wir wurden in der Nacht getroffen und jetzt sind 29 Mitglieder unserer Familie tot! Körperteile fliegen durch die Gegend, andere sind schwer verletzt und verbluten. Wir sehen Kinder, die liegen neben den Leichen ihrer Eltern und Eltern neben den Leichen ihrer Kinder und dann müssen wir wissen, dass diese Überlebenden viereinhalb verdammte Tage lang - vier Tage – aus scheißbürokratischen Gründen keine medizinische Versorgung erhalten durften, beraubt jeder geringsten Chance, für die Schwerstverletzten etwas zu tun! Stellt euch Seyad Simouni vor, deren Mann vor den Augen der Familie erschossen wurde, stellt euch vor, eine andere Mutter, deren vier Jahre alten Sohn Achmed wurde zweimal in die Brust geschossen und er stirbt dann qualvoll über eineinhalb Tage lang - nur einer von mehreren - weil ihnen die medizinische Versorgung verweigert wurde. Und nun, wenn ihr das alles bedenkt, stellt euch vor, da kommt dann so ein Typ wie ich, die meisten Leute in Gaza wussten nichts von mir, wer ich genau bin. Aber vom Akzent her, von meinem ganzen Verhalten und Auftreten konnten sie wahrscheinlich ziemlich schnell verstehen, dass ich eigentlich aus Amerika kam. Und dann stellt euch vor, da läuft so einer wie ich völlig frei in Gaza rum, sechs Monate lang. Und überall, wo ich hinkam, wurde ich mit Liebe, mit Respekt und mit Gastfreundschaft behandelt. Trotz all dieser zum Himmel schreienden Ungerechtigkeiten, die diese Menschen in Palästina erdulden mussten, sie haben ihre Menschlichkeit und Mitmenschlichkeit nicht verloren. Und das ist das unglaublichste überhaupt. Denn ich kann nicht annehmen, dass das amerikanische Volk ein ähnliches Verhalten zeigen würde, wenn sie so wie die Palästinenser behandelt würden und wenn sie jemand besuchte, der aus einem Land kommt, welches als Kollaborateur ihrer Peiniger galt. Sie würden ihn ohne zu zögern der schlimmsten Folter unterziehen und ihn dann wie eine blutrünstige Horde abschlachten. Nicht so die Palästinenser. Sie bleiben würdevoll, gastfreundlich, großzügig. Ich sage mal, sie sind besser als die meisten von uns! Wie kann man sich da durch den Umgang mit diesen Menschen nicht beglückt, ja verzaubert irgendwie und nicht bestärkt fühlen? Die Palästinenser sind nicht nur meine Freunde, sie sind meine Familie und - im Grunde wird jeder von euch, der ernsthaft vorhat, den Menschen in Palästina zu helfen und mit ihnen zu arbeiten, eine ähnliche Erfahrung machen können - wie ich und auch die vielen anderen. Ich bin immer für direktes Handeln. Das viele Gerede bringt nichts. Du kannst ewig herumdiskutieren. Und wenn wir wirklich etwas Sinnvolles tun wollen, müssen wir uns fragen, ist es möglich, dass wir unser Leben riskieren wollen, weil es uns die Sache wert ist. Weil ich mich für die Palästinenser einsetze, bin ich auch bereit, mein Leben für sie zu opfern, und also bin ich auch für den Geheimdienst eine Nummer und ein Ziel und für die israelische Abwehr, bis zu meinem Lebensende. Diese ganzen höchst mächtigen Elemente in diesem Bockmist-System, wie Mossad und CIA, diese möchte-gerne James Bonds, die wie Giftnattern durch unsere Welt kriechen und meinten, sie könnten für ihr Land oder für wen auch immer irgendwie nützlich oder hilfreich sein, und doch lügen sie sich selbst in die Tasche, weil sie genau wissen, dass sie eigentlich Agenten von Psychopaten in einem Schurkensystem sind. Früher in den guten alten Zeiten hätten sie mich längst umgebracht. Aber heute machen sie das anders, denn sie haben das Spiel mit den Medien gelernt, weil sie wissen, dass man mit ihnen die öffentliche Meinung auch bei Palästinensern sehr gut manipulieren kann. Also bringen sie Geschichten über Leute in Umlauf, die sich für die palästinensische Sache engagieren, in meinem Fall, wenn ihr welche glauben mögt... also ich arbeite für die andere Seite, ich bin ein Dieb, ich mache Frauen an, locke junge Frauen in mein Apartment in Gaza. Deshalb wäre ich schon zweimal von der Hamas fast verhaftet worden. Ich halte die Hamas für dumm, die Hamas hält mich für einen Freak. Ach ja, ich bin auch ein Nazi, so nebenbei und ich teile auch ein Haus mit meiner palästinensischen Frau und mit meinen palästinensischen Kindern. Und all dieses Zeug bringen sie gegen mich vor, um zu sagen, ich profitiere doch nur von der palästinensischen Sache. Das ist die neue Art von Mord, auf die ihr euch freuen könnt, falls ihr vorhaben solltet, euch da zu engagieren und dem palästinensischen Volk zu helfen. Bin ja gerade auch wegen der Simouni-Familie auf die ganzen Dinge aufmerksam geworden. Wie schon gesagt, bin ich für direktes Handeln vor Ort. Also was sollen wir machen, wenn es ein Problem gibt? HELFEN – aber das ist nicht die Antwort. Hilfe ist ein Teil des Problems. Hilfe ist etwas, das wir normalerweise leisten nach einer Naturkatastrophe, helfen den Menschen zu überleben. Was wir in Gaza haben, ist keine Naturkatastrophe, sondern eine von Menschen gemachte. Es ist ein Desaster, welches andauern darf wegen unserer Mitschuld, unserer Gleichgültigkeit - unseres Unvermögens. Deshalb gibt es dieses Problem. Und es wird auch weiter andauern, solange wir mit unserem kleinen Tingeltangelzirkus weitermachen, also hier mal ne Demonstration, da mal ne Konferenz und so weiter, alles Dinge, die absolut zu nichts führen. Nein, wir müssen da schon ein wenig intelligenter und ehrlicher werden. All die ganzen schönen Solidaritätskampagnen, Solidaritätsbewegungen und so, diese Sachen sollten aufhören, wirklichen müssten aufhören. Hilfe ist nicht die Antwort. Israel kontrolliert die Hilfsindustrie. Israel verdient unglaublich viel Geld mit diesen Hilfsmaßnahmen und Spendenaktionen, die da durchlaufen. Hilfe für ein Volk, wie geht das? Und da nehmen wir mal wieder die Rolle von Eltern ein, die ihre Eltern nicht schützen können. Wir können sie – erstens - nicht schützen. Das ist eine Realität in Gaza. Zweitens: du kannst für deine Familie auch nicht sorgen. 80% der Menschen in Gaza, wenn nicht noch mehr, sind abhängig von fremder Hilfe um zu überleben. Also du kannst deine Familie nicht schützen, du kannst deine Familie aus eigener Kraft nicht versorgen, wie, glaubt ihr, fühlen sich eure Kinder, wenn sie begreifen, dass ihre Eltern sie nicht schützen und nicht für sie sorgen können? Du gehst natürlich als Bettler überall hin, denn du hast keine andere Wahl, zur UNO und zu den Hilfsorganisationen, und du sammelst die Spenden ein und gehst heim zu deiner Familie. Das ist dein Leben. Und wisst ihr, wie die Israelis das finden? Oh, sie lieben das. Sie lieben es, die unwürdigen Lebensbedingungen zu erhalten, weil sie meinen, dass diese Gesellschaft daran zu Grunde geht. Und wir helfen ihnen noch dabei. Also Hilfe ist nicht die Antwort. Es gibt viele andere Dinge, die man tun kann, aber eine Sache muss geschehen, denn das palästinensische Volk möchte nicht weiter von fremder Hilfe leben, weil das natürlich beleidigend auf sie wirkt, und wir denken aber, das sei die beste Form der Hiilfe. Die Palästinenser sind ausgesprochen gebildet, äußert fähig und erfinderisch, sich selbst zu helfen, intelligent, aufgeschlossen, haben eine gute Moral und sie wollen nicht abhängig sein von Almosen. Gebt ihnen Zugang zu den Märkten, wie ihn jedes andere Land auch haben muss, verschafft ihnen Zugang zu den Resourcen, sie werden die Häuser und Fabriken, die ihnen zerstört wurden, wieder aufbauen, sie werden ihren Handel wieder aufnehmen und ihre Geschäfte wiederbeleben. Sie werden ihre eigene Beschäftigung organisieren, sie werden alles selbst machen und niemanden auf der Tasche liegen – und sie könnten eine würdevolles Leben führen. Sie könnten sogar die Führerschaft auf dem Gebiet von alternativen Energien übernehmen, das wäre ein guter Ort dafür. Ich rufe euch alle auf, nennt mir Leute, die ihr kennt und die sich ernsthaft mit alternativer Energie und solchen Technologien befassen und was machen wollen, ich nehme sie mit nach Gaza! Ich will keine Schuhe und Kleidung und Lebensmittel – das interessiert mich nicht. (Applaus) Ich möchte ihnen Baumaterial mitbringen, ich möchte ihnen Bienenkörbe mitbringen, die man ihnen die Honigindustrie kaputt machte, und mit den Bienenkörben könnten sie langsam wieder anfangen. Ich möchte Aluminium mitbringen, damit die Familie Simouni ihre Arbeit in der Metallverarbeitung wieder aufnehmen kann. Es gibt so viele sinnvolle Dinge, die man nach Gaza bringen kann, um die Wirtschaft wieder in Gang zu setzen, dass die Palästinenser endlich wieder auf ihren eigenen zwei Füßen stehen können – solche Sachen möchte ich gerne nach Gaza bringen. Und wenn ihr es ernst meint, und wenn ihr wollt, dass sich da etwas tut in diesem Sinne, wir können es machen! Glaubt mir, wir können es. Keine Ausreden mehr. Hier sitzen so viele Talente, so viel Erfindergeist, so viele Kräfte, so viele Potenziale, allein in diesem Saal hier, die ganze Palette von einer, sagen wir mal, „Bewegung“ Also lasst uns ernst machen! Lasst uns etwas Gutes, etwas Schönes machen! Ich erzähl‘ euch kurz noch was: bevor ich mich für Palästina und für die Menschenrechte engagierte, gehörte meine erste Liebe unseren Meeren. Meine erste wirkliche Leidenschaft galt dem Schutz der Meere. Und das war eine sehr wichtige und eine äußerst segensreiche Arbeit da. Aber dann mit der Zeit entstand bei mir die Überzeugung, dass der Schlüssel zu allem die Menschenrechte sind. Wenn wir das nicht in unsere Köpfe bekommen, wenn wir das nicht erfassen. Manchmal zitiere ich ganz gerne den ersten Satz der UN-Charta der Menschenrechte, meist ironisch, weil ich so meine Meinung über die UNO habe, aber er sagt alles. Da die Anerkennung der angeborenen Würde und der gleichen und unveräußerlichen Rechte aller Mitglieder der Gemeinschaft der Menschen die Grundlage von Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt bildet... Genau! Wenn es jedem einzelnen Mensch auf diesem Planeten einmal möglich ist, ein würdevolles Leben zu führen, wenn jeder einzelne Mensch auf diesem Planeten Erde einmal im Sinne dieser Menschenrechte respektiert wird, dann ist das der Tag, auf den ich hinarbeite, um dann in Frieden zu leben. Aber ich bin nicht interessiert, in Frieden zu leben ohne diese beiden Bedingungen. Im Klartext: mir geht es vorrangig überhaupt nicht gleich um Frieden, sondern erst mal um Wahrheit und ganz besonders um Gerechtigkeit. Nicht um Rache, um Gerechtigkeit. Und wenn Verbrecher und Psychopathen, sagen wir für ein Jahr Amnestie erhalten, um klar zu kommen, würde ich sagen, nun, ich gönnte sie keinem aber ok, lass das Volk entscheiden, denn ich habe kein Interesse an Rache und Vergeltung. Denn Recht und Gerechtigkeit ist das, was wir in dieser Welt brauchen – um uns den Frieden zu bringen. (Applaus) Und um all das geht es in Palästina, denn ich kam zu der Überzeugung, dass Palästina der Schlüssel zu allem ist. Das war lange bevor ich da irgendwie emotional involviert war. – Ich sah, hier ist das Problem. Dies ist das Problem. Und wenn wir das hier nicht lösen, werden wir nichts von unseren eigenen Problemen lösen. Und von da an begann ich, mich auch emotional zu engagieren. Ich liebe die Menschen in Palästina, sie sind meine Familie. Mir wurde der palästinensische Pass ausgestellt, für mich mehr als nur ein Stück Papier. Ich wurde in den USA geboren, aber ich habe keinen Draht mehr nach Amerika. Ich habe überhaupt kein Verständnis mehr für die Ignoranz der Amerikaner. Ich wünsche ihnen das Beste. Aber ich habe auch keinen Draht mehr zu der US-Regierung, ich bin kein US-Bürger. Wir haben alle das Menschenrecht, selbst zu bestimmen, zu wem wir gehören und wer wir sind. Wir bestimmen unsere Religion, wir bestimmen unseren politischen Standort – ich bin Palästinenser – ich bin gleichfalls Hawaiianer und auch Ire. Aber mehr als alles zusammen bin ich ein Bürger dieser Welt. Und ich glaube, um Mensch zu sein, erfordert es gleichzeitig auch ein Weltbürger zu sein, verbunden mit meiner gesamten menschlichen Familie. Mit eingeschlossen sind meine zionistischen Brüder und Schwestern. Aber meine zionistischen und psychopatischen Brüder und Schwestern sind eine Bedrohung für uns alle. Und wenn ihr so weiter macht, dann solltet ... aber wenn ihr die Idee von einer Liebe, von einer Humanität und einer Zukunft, die weit über euren Horizont geht, dann ist alles klar zwischen uns. Und ich glaube, wir stehen an der Schwelle zu zwei Möglichkeiten: Die eine: wir kriegen es nicht gepackt: dann noch eine Operation unter falscher Flagge, die uns den dritten Weltkrieg mit nuklearen Waffen bringt. Die zweite: wir kriegen unsern Hintern hoch, machen uns schlau, wir werden mitmenschlich, und dann ändern wir die Welt zum Besseren. Und dann übergeben wir die Welt in einem besseren Zustand. Und wir geben uns selbst, unseren Kinder, unseren Enkeln und allen zukünftigen Generationen die Ehre, indem wir aufwachen und endlich etwas richtig machen. Es kommt auf uns an, es kommt auf uns alle hier in diesem Saal an! Danke (Anhaltender Applaus) |
Fotoreportage der Konferenz "Palästina, Israel, Deutschland - Grenzen der offenen Diskussion" |
Die letzten Opfer Hitlers - Artikel in der Neuen Rheinischen Zeitung über die Konferenz "Palästina, Israel, Deutschland - Grenzen der offenen Diskussion" |
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