Politische Morde und Fälle, bei denen ein politischer Mord nicht auszuschliessen ist |
Uwe Barschel Am 11.10.1987 unter ungeklärten Umständen zu Tode gekommen Am 11. Oktober 1987 kommt der 1944 in Glienicke bei Berlin geborene Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Uwe Barschel, in einem Hotelzimmer in Genf unter ungeklärten Umständen zu Tode. 'Geheimakte Mossad' von Victor Ostrovsky 1994 erscheint das Buch 'Geheimakte Mossad' des ehemaligen Mossad-Agenten Victor Ostrovsky. Darin wird ausführlich beschrieben, wie der Mossad Uwe Barschel ermordet hat.
Zunächst sei Barschel über einen speziell präparierten Wein in den Zustand der Ohnmacht versetzt worden. Das Weitere sei dann wie folgt abgelaufen: "Barschel lag auf dem Boden rechts neben dem Bett. Er war offenbar ohnmächtig geworden und aus dem Bett gefallen. Das Team zog ein Plastiktuch über das Bett und legte den Bewußtlosen darauf, mit den Beinen zum Kopfende, damit die nächsten Schritte einfacher wären. Ein zusammengerolltes Handtuch wurde ihm unter den Nacken gelegt, als ob er eine Mund-zu-Mund-Beatmung bekommen sollte. Fünf Leute befanden sich zu dem Zeitpunkt im Raum. Vier kümmerten sich um das Opfer, und einer füllte die Badewanne mit Wasser und Eis; das Geräusch würde jedes andere übertönen. Ein langer, gut geölter Gummischlauch wurde dem schlafenden Mann in den Hals geschoben, langsam und vorsichtig, um ihn nicht zu ersticken. Einer schob den Schlauch, während ihn die anderen Männer für den Fall einer plötzlichen Konvulsion festhielten. Sie alle hatten so etwas schon vorher gemacht. Sobald der Schlauch den Magen erreicht hatte, brachten sie am oberen Schlauchende einen kleinen Trichter an, durch den sie nun verschiedene Pillen einführten, dazu ab und zu etwas Wasser, damit sie auch tatsächlich den Magen erreichten. Danach wurden dem Mann die Hosen heruntergezogen. Zwei Männer hielten seine Beine hoch, und ein Dritter führte ihm rektal Zäpfchen mit einem starken Sedativ und einem fiebererzeugenden Mittel ein. Die Hosen wurden ihm wieder hochgezogen, und die Leute warteten auf die Wirkung der Medikamente; sie legten ihm ein Thermometer auf die Stirn, um seine Temperatur zu beobachten. Nach einer Stunde hatte er hohes Fieber bekommen. Er wurde dann in das Eisbad gelegt. Der Schock rief starke Körperzuckungen hervor. Der plötzliche Temperaturwechsel im Verein mit der Wirkung der Medikamente erzeugte so etwas, was wie eine Herzattacke aussah. Nach ein paar Minuten stellte das Team fest, daß er wirklich tot war..." Victor Ostrovsky schildert auch, was zu dem Mord führte: Barschel war im Zusammenspiel von BND, Verfassungsschutz und Mossad in die 'Operation Hannibal', ein Waffengeschäft Israels an den Iran, das über Schleswig-Holstein laufen sollte, eingeweiht worden, habe sich aber geweigert mitzuspielen. Daraufhin habe man sich der Mitarbeit eines Oppositionspolitikers versichert. "Der Oppositionspolitiker, der keine Chance sah, die Wahl zu gewinnen, war zu jedem Versprechen bereit." Ähnlich wie im Fall Waldheim, sei dann eine Rufmordkampagne gegen Barschel eingefädelt worden. Aber auch der in die Enge getriebene Barschel sei nicht bereit gewesen, sich kaufen zu lassen - habe sich geweigert, sich gegen Geld mit seinem Sturz abzufinden. 'Der Doppelmord an Uwe Barschel' von Wolfram Baentsch 2006 erscheint das Buch 'Der Doppelmord an Uwe Barschel' von Wolfram Baentsch. Es schildert den zweifachen Mord an Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Uwe Barschel, den physischen Mord am 11.10.1987 in Genf und den insbesondere vom 'Spiegel' betriebenen Rufmord.
Am 2.10.2006 führt 'netzeitung.de' ein Interview mit Wolfram Baentsch. Der einleitende Satz lautet: "Uwe Barschel musste sterben, weil er von einem Waffengeschäft zwischen Israel und dem Iran erfahren hatte." Wolfram Baentsch erläutert dann: "Israel und die USA hatten ein gemeinsames Interesse daran, den Krieg zwischen Iran und Irak mit Waffen zu füttern. Je länger und verlustreicher er würde, desto besser. Gleichzeitig hatten sie natürlich ein Interesse daran, nicht selbst als die Förderer dieses Krieges in Erscheinung zu treten. Seit langem ist ja bekannt, dass Saddam Hussein lange Zeit von Amerika mit Waffen beliefert worden ist. Hätte man nicht nun auch den Iran mit Waffen versorgt, wäre der Krieg schnell zu Ende gewesen. Diese Aufgabe übernahm Israel und brauchte dazu Deutschland als Vorposten. Die Waffen wurden in Lastwagen über Italien nach Deutschland transportiert, zunächst nach Hamburg und dann nach Schleswig-Holstein." 'netzeitung.de': "Uwe Barschel... musste sterben, weil er zu einem untragbaren Risiko für die Geheimdienste [BND, Mossad und CIA] geworden war. Sein Tod habe den gleichen Hintergrund wie der Mord an Olof Palme." (www.netzeitung.de) 'Titel, Thesen, Temperamente' über das Buch von Wolfram Baentsch Am 22.10.2006 strahlt die ARD die Fernsehsendung 'Titel, Thesen, Temperamente' (www3.mdr.de) aus. Einer der Beiträge der Sendung befaßt sich mit dem Buch von Wolfram Baentsch. Darin bleiben die mit dem Krieg zwischen Irak und und Iran (1980-88) in Zusammenhang stehenden Vorgänge komplett unerwähnt. Nach dem Rufmord an Uwe Barschel folgt mit dieser Sendung der Rufmord an Wolfram Baentsch. Dies geschieht insbesondere, indem 'Titel, Thesen, Temperamente' die offensichtlich falsche Behauptung aufstellt: "Ein schlüssiges Mordmotiv kann Baentsch nicht nennen" und indem sie das von den Genfer Justizbehörden 1993 in Auftrag gegebene chemisch-toxikologische Gutachten (www.herbig.net) des Schweizer Wissenschaftlers Prof. Dr. Hans Brandenberger mit keinem Wort erwähnt. Auch dieser Aspekt hätte sich - wie das Interview mit netzeitung.de zeigt - in großer Klarheit formulieren lassen: "Barschel ist von mehreren Personen ermordet worden, das war nicht einer alleine. Dieser Mord lässt sich auf verschiedene Arten beweisen. Die Beweise aber, und das ist das erschreckende, sind zwar erbracht worden und sie liegen auch vor, durften aber nie veröffentlicht werden. So hat zum Beispiel der Zürcher Toxikologe Professor Brandenberger in einem Gutachten akribisch nachgewiesen, dass das tödliche Gift Barschel erst verabfolgt worden ist, als er schon bewusstlos war. Er hat es also gar nicht selbst aufnehmen können." (www.netzeitung.de) Report München: Es war Mord - Der Barschel-Ermittler nennt Details Am 10.9.2007, 21.45 Uhr bringt 'Report München' im ARD-Fernsehprogramm einen Beitrag zum Tod von Uwe Barschel. Dazu heißt es: "Bei einer vorurteilsfreien Betrachtung des Tatortes hätte man darauf kommen müssen, dass es Mord war", urteilt heute Ex-Chefermittler Heinrich Wille, Leitender Oberstaatsanwalt in Lübeck, exklusiv gegenüber Report München. Damit lichten sich die Nebel um den mysteriösen Todesfall Uwe Barschel. Er wurde im Oktober vor fast zwanzig Jahren tot in einer Badewanne des Genfer Hotels Beau Rivage gefunden. Selbstmord scheidet für Wille inzwischen völlig aus, "dafür hat man während der ganzen Ermittlungen nicht einen Hinweis bekommen". Dagegen zeige "die Spurenbeseitigung, die allerdings nicht lückenlos gelang, dass daran nur ein Mörder Interesse gehabt haben kann", erklärte Wille im Report-Interview. Dass die Killer von einem "Sicherheitsunternehmen" beauftragt wurden, schließt Ermittler Wille nicht aus, "denn die Geheimdienste, die ein Interesse am Tod von Uwe Barschel hatten, mussten nicht Tatausführende gewesen sein". Bildzeitung - Springer macht mit Barschel aus dem Jenseits von sich Reden Am 30.10.2010 macht die Bildzeitung groß auf mit dem Thema Barschel, weist damit auf die RTL-Sendung 'Das Medium' am darauffolgenden Abend hin, die den Fall dem Publikum über ein 'Gespräch mit dem Jenseits' verkauft, frischt auf diese Weise das Interesse am Fall Barschel auf und bringt dabei das Thema Mord ins Gespräch. (www.bild.de)
Die Gelegenheit wird genutzt, um Verwirrung zu stiften. Spekuliert wird über Mord durch den Geheimdienst Südafrikas in Zusammenhang mit U-Boot-Lieferungen an Südafrika, Mord durch CIA oder Mossad in Zusammenhang mit Waffenlieferungen an Libyen und Selbstmord mittels Sterbehelfer. Welt am Sonntag - Springer präsentiert sich als investigativer Aufklärer Am 21.11.2010 macht sich die 'Welt am Sonntag' das Thema Barschel zu eigen und veröffentlicht jahrelang bekannte Erkenntnisse als neu. Es stellt sich die Frage, welche Ziele ein Organ, dessen Mitarbeiter im Interesse von USA und Israel arbeiten müssen, mit dieser Veröffentlichung verfolgt. (www.welt.de und www.welt.de)
Die 'Welt am Sonntag' läßt den zum Zeitpunkt der Veröffentlichung 89jährigen Toxikologen Prof. Dr. Hans Brandenberger mit einem ausführlichen Text zu Wort kommen. Dessen Quintessenz ist die Aussage, die Mord-Beschreibung durch Ex-Mossad-Agent Ostrovsky stimme mit seinen eigenen Analysedaten erstaunlich gut überein - das sei ein Indiz für die Richtigkeit der Annahme, daß der Mossad für den Mord verantwortlich ist. Israels Außenamtssprecher Jigal Palmor am 22.11.2010: “Es gibt keine Basis, auf der man den Fall mit Israel in Verbindung bringen kann“. Ostrovsky sei extrem unglaubwürdig: “Die Hälfte von dem, was er sagt, sind Lügen, und die andere Hälfte sind Erfindungen.“ (www.tz-online.de) Und Telepolis versucht die Unabhängigkeit der Darstellungen von Ostrovsky und Brandenberger in Zweifel zu ziehen. Am 23.11.2010 ist dort in einem Artikel mit dem Titel "Barschels Geister" zu lesen (Seite 2): "Da Prof. Brandenberger seine Mordthese im Wesentlichen bereits einen Monat nach dem Todesfall geäußert hatte, wäre es geradezu verwunderlich, wenn sich der gewiefte Ostrovsky sieben Jahre später auch insoweit nicht bei Brandenberger bedient hätte. Wenn nun wiederum Brandenberger auf Ostrovsky hinweist, so ergibt sich ein selbstreferentielles Informationskartell." (www.heise.de/tp) Was im Artikel der 'Welt am Sonntag' weitgehend im Unklaren bleibt, ist der Hintergrund der Waffengeschäfte, die nicht öffentlich werden sollten. Es wird zwar wiedergegeben, was Ostrovsky als Motiv für den Mord an Barschel anführt, nämlich "dass der Politiker alles über einen geheimen Waffenhandel zwischen Israel und dem Iran gewusst habe, der über schleswig-holsteinischen Boden ging. Demnach musste er sterben, weil er sein Schweigen brechen wollte." Nicht erwähnt wird dabei allerdings das geo-strategische Ziel der Waffenlieferungen, nämlich daß Israel und die USA das Ziel verfolgten, den Krieg zwischen Iran und Irak mit Waffen zu füttern, ihn zu verlängern und damit die Krieg führenden Staaten ausbluten zu lassen. Stattdessen heißt es im Artikel der 'Welt am Sonntag' herunterspielend und desorientierend: "Israel habe heimlich Teile für Jagdflugzeuge des Typs F-4 Phantom an Teheran geliefert. Iran erhoffte sich davon mehr Durchschlagskraft im Krieg gegen den Irak." |
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