Politische Morde und Fälle, bei denen ein politischer Mord nicht auszuschliessen ist

Robin Cook
Am 6.8.2005 beim Bergwandern unter ungeklärten Umständen zu Tode gekommen

Am 6. August 2005 kommt der 1946 geborene ehemalige Außenminister Großbritanniens und zuletzt scharfe Kritiker von Blairs Kriegspolitik, Robin Cook, bei einer Wanderung auf den Berg Ben Stack im Nordwesten Schottlands unter ungeklärten Umständen zu Tode. Knapp einen Monat zuvor - am Tag nach den Londoner Bombenanschlägen vom 7.7.2005, die Al Kaida zugeschrieben wurden, hatte er geäußert, Al Kaida sei ein CIA-Konstrukt.

Am 7.7.2005 wird die Welt Zeuge einer aufwendigen, brutalen Inszenierung im Herzen Londons. Es geht um die Auffrischung eines Feindbildes. In einer breit angelegten Medienkampagne wird Al Kaida für die Bombenanschläge verantwortlich gemacht. In dieser aufgeheizten Situation wagt der ehemalige Außenminister Robin Cook anzumerken, daß Al Kaida ein CIA-Konstrukt ist.

Eklatante Ungereimtheiten, aber keine kriminalistische Untersuchung

Am 6. August 2005 unternimmt Robin Cook eine Wanderung in den schottischen Bergen. Wer bei der Wanderung dabei war, ist unklar. Unbestritten ist lediglich, daß Robin Cook von seiner Frau Gaynor, mit der er seit 1998 verheiratet war, begleitet wurde. Wo genau sich der Vorgang, der als Zusammenbruch Robin Cooks bezeichnet wird und infolge dessen er gestürzt sein soll, zugetragen hat, ist unklar. Klar ist nur, daß es irgendwo auf dem Berg Ben Stack gewesen ist. Welche Verletzungen Robin Cook erlitten hat, ist unklar. Und unklar ist auch, ob die Cooks ein Mobiltelefon dabei hatten und wer versucht hat, Robin Cook wiederzubeleben. Klar scheint allerdings zu sein, daß es eine kriminalistische Untersuchung und damit die Suche nach einem Mörder nie gegeben hat.

Auszüge aus der Berichterstattung

ORF, 6.8.2006: "Der frühere britische Außenminister Robin Cook ist heute bei einer Bergtour in Schottland zusammengebrochen und per Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht worden. Der Zustand des Labour-Politikers sei 'ernst', berichtete der britische Fernsehsender Sky News. Der 59-jährige Cook habe gemeinsam mit einer Wandergruppe den Gipfel des Bergs Ben Stack nahe Sutherland in Schottland besteigen wollen." (news.orf.at)

Der 'Spiegel' schildert den Vorgang am 6.8.2005 wie folgt: "Cook starb fünf Minuten nach seiner Einlieferung in die Notaufnahme. [...] Der als begeisterter Wanderer bekannte Cook habe zusammen mit seiner Frau Gaynor und einigen Begleitern den Berg Ben Stack in Schottland besteigen wollen, teilte die Polizei mit. Kurz vor Erreichen des 721 Meter hohen Gipfels sei er zusammengebrochen. Seine Mitwanderer hätten die Küstenwache alarmiert, die Cook mit einem Helikopter in ein Krankenhaus nach Inverness gebracht habe. Nach Angaben der Klinik starb der Politiker gut anderthalb Stunden nach seinem Zusammenbruch. Er sei fünf Minuten zuvor in das Hospital eingeliefert worden." (spiegel.de)

BBC, 6.8.2005: "Vermutlich ist ihm gegen 14:20 Uhr schlecht geworden, als er mit seiner Frau Gaynor nahe des Gipfels des Ben Stack gewandert ist. [...] Es wird angenommen, daß Mr. Cook [...] das Krankenhaus um 16 Uhr erreichte, etwa 90 Minuten nach seinem Zusammenbruch, und fünf Minuten später für tot erklärt wurde." (news.bbc.co.uk)

Ben Stack - 721 Meter hoch - im Nordwesten Schottlands

BBC-Bildunterschrift: "Robin Cook was walking with wife Gaynor when he collapsed" (Robin Cook wanderte mit seiner Frau Gaynor, als er zusammenbrach)

'The Dog House', 6.8.2005: "Der ehemalige Außenminister Robin Cook befindet sich gemäß Berichten in ernstem Zustand im Krankenhaus, nachdem er anscheinend zusammengebrochen ist, als er mit Freunden durch die Highland-Berge wanderte." (thedoghouse.co.uk)

ORF, 7.8.2006: "Die Polizei vermutete, dass der Labour-Politiker einem Herzversagen erlag. Außerdem habe er sich beim Sturz nach dem Kollaps schwere Verletzungen zugezogen. [...] Der als begeisterter Wanderer bekannte Cook habe zusammen mit seiner Frau Gaynor und einigen Begleitern den Berg Ben Stack in Schottland besteigen wollen. Kurz vor Erreichen des 721 Meter hohen Gipfels sei er zusammengebrochen, so die Polizei. Seine Mitwanderer hätten die Küstenwache alarmiert. (orf.at)

'Sunday Mirror', 7.8.2005: "Robin Cooks Frau, die außer sich war, beobachtete während 35 qualvoller Minuten, wie ihrem sterbenden Mann nach dem dramatischen Zusammenbruch in den Schottischen Bergen Mund-zu-Mund-Beatmung gegeben wurde. Sie hielt einen Mit-Wanderer an, der vergebens darum kämpfte, das Leben ihres Mannes zu retten [...]. Es wird angenommen, daß Mr. Cook [...] während einer Bergwanderung mit Gaynor, 48, einen Herzanfall erlitten hat, der dazu führte, daß er stürzte und sich das Genick brach. Da weder er noch Gaynor ein Mobiltelefon hatten, schlug sie Alarm, indem sie eine vorbeikommende Gruppe von Wanderern rief. Einer wählte 999 auf einem Mobiltelefon um 14:23 Uhr. [...] Ein Hubschrauber der Küstenwache von Stornoway, Isle of Lewis, 120 Meilen entfernt, traf 20 Minuten später ein. Aber der Sikorsky-Hubschrauber konnte an der Stelle am Berg in 1500 Fuß Höhe nicht landen." Mr. Cook "war bewußtlos und hatte sich Kopfverletzungen zugezogen". (findarticles.com)

'The Sunday Times' am 7.8.2005: "Robin Cook. der ehemalige Außenminister, starb gestern, als er mit seiner Frau in den Scottish Highlands wanderte. Der Parlamentarier für Livingston wurde mit einem RAF-Hubschrauber vom Ben Stack im Nordwesten Sutherlands zum Raigmore-Hospital in Inverness geflogen, wo er um 16:05 Uhr für tot erklärt wurde. [Cook] war ein leidenschaftlicher Wanderer und machte Sommerurlaub mit seiner engeren Familie und Freunden [...]. Gaynor, seine zweite Frau, war an seiner Seite, als er bei nahezu perfektem Wetter nahe des Gipfels des 2365 Fuß hohen Berges zusammenbrach. Es wird angenommen, daß er einen Herzanfall erlitt und er in einem steilen und felsigen Gebiet gestürzt ist, wobei er sich Kopf- und Genick-Verletzungen zuzog. Gaynor alarmierte eine Gruppe von Wanderern, und um 14.20 Uhr wurde der Alarm abgesetzt [...] Um 14:34 Uhr startete der Hubschrauber der Stornoway Küstenwacht. Einer der Wanderer gab Cook eine halbe Stunde lang Herzmassage und versuchte, ihn wiederzubeleben, während er per Telefon von Ärzten Anweisungen erhielt. Der Hubschrauber traf um 15:01 Uhr ein [...]. Gaynor, 48, kehrte zu Fuß zum Fuß des Berges zurück, und wurde von der Polizei zum Krankenhaus gebracht." (timesonline.co.uk)

Der 'Observer' berichtet am 7.8.2005 wie folgt: "Der 59jährige Parlamentarier [...] wanderte mit seiner Frau Gaynor und Freunden nahe des Gipfels des Ben Stack [...]. Vergangene Nacht gab es unbestätigte Berichte, daß er einen Herzanfall erlitt, stürzte und sich dabei das Genick brach. Ein namentlich nicht genannter Freund, der mit dem Parlamentarier auf dem Berg war, versuchte 30 Minuten lang Cook Mund-zu-Mund-Beatmung zu geben, bevor ein Hubschrauber der Küstenwache eintraf." (observer.guardian.co.uk)

'Daily Mail' am 7.8.2005: "Gaynor Cook versuchte verzweifelt, ihren Mann wiederzubeleben, als er beim Wandern in den Schottischen Bergen zusammengebrochen und gestürzt war." Cook sei bei einer "Bergwanderung mit seiner Frau Gaynor" gestorben. "Eine außer sich geratene Gaynor hatte mehr als 40 Minuten damit zugebracht, ihren Mann wiederzubeleben, nachdem sie einen Mitwanderer um Hilfe gerufen hatte, der auf seinem Mobiltelefon 999 wählte. Rettungssanitäter gaben ihnen dann Instruktionen, wie sie die Not-Wiederbelebung an Mr. Cook, 59, durchzuführen hätten, während sie auf die Ankunft des Hubschraubers der Küstenwache warteten. Gaynor wurde dann zurückgelassen und ging ihren Weg den Berg hinunter, während ihr Mann ins Krankenhaus von Inverness geflogen wurde." (dailymail.co.uk)

'The Sun': "Gemäß des nördlichen Polizeibezirks war Mr. Cook, 59, mit seiner zweiten Frau Gaynor auf dem Ben Stack in Sutherland, als es ihm am Samstag um 14:23 Uhr schlecht wurde. Der Labour-Parlamentarier von Livingston, der in Edinburgh lebte, befand sich nahe des 2365 Fuß hohen Berggipfels. Mr. Cook scheint infolge eines Herzanfalls zusammengebrochen zu sein [...]. Es wurde auch berichtet, daß er sich beim Sturz nach seinem Zusammenbruch ernsthaft verletzt hat." (thesun.co.uk)

Im 'Mirror' ist am 8.8.2005 folgendes zu lesen: "Gaynor Cook sagte: 'Robin sagte nichts. Er war nur 10 Fuß von mir entfernt, als er plötzlich zusammenbrach.' 49 wilde Minuten kämpfte sie, um sein Leben in dem entfernten schottischen Berggelände zu retten, und weigerte sich aufzugeben - sogar 40 Minuten nachdem er aufhörte zu atmen. [...] Es wird angenommen, daß Mr. Cook, 59, einen Herzanfall hatte und 8 Fuß einen Grat hinunter gestürzt ist, wobei er sich möglicherweise das Genick gebrochen hat. Mrs. Cook, 48, kletterte hinunter und schrie nach Wanderern (screamed to walkers to raise the alarm), um Alarm zu schlagen. Ein Mann wählte 999 und half Mrs. Cook bei ihrem Kampf, das Leben ihres Mannes zu retten, während sie auf den Hubschrauber der Küstenwacht warteten."(www.mirror.co.uk)

'The Scotsman' am 8.8.2005: "Heather MacKintosh, 29, nahm den ersten Notruf [...] von einem Mann entgegen, der dem Paar in Nord-West-Sutherland auf dem Ben Stack begegnete. Sie sagte: 'Mrs. Cook war offensichtlich sehr aufgebracht [...].' Der erste Anruf kam um 14:23 Uhr von einem Mann, der sagte, Robin Cook habe am Ben Stack in einer Höhe von 1500 Fuß einen Herzanfall erlitten. [...] Miss MacKintosh sagte: 'Weder Mr. noch Mrs. Cook hatten ein Mobiltelefon. Ich weiß nicht, wer der Mann, der anrief, war - er gab seinen Namen nicht an. Aber er sagte, daß der Verletzte Robin Cook war.'" (thescotsman.scotsman.com)

'Evening News' am 8.8.2005: "Es wird angenommen, daß der Livingston-Parlamentarier infolge eines Herzanfalls zusammengebrochen ist und sich beim Sturz verletzte." Seine Frau habe berichtet: "Er sagte nichts. Er ist einfach zusammengebrochen. Er war 10 Fuß von mir entfernt:" (news.scotsman.com)

'The Times' am 8.8.2005: "[Cooks Frau] gab ihm nach dem Anfall Mund-zu-Mund-Beatmung und Herzmassage -- dann kam für sie der schreckliche, bekümmernde Abstieg. [...] Das Paar, beide leidenschaftliche Bergwanderer, hatten eine steile, felsige Passage nahe des 2365 Fuß hohen Gipfels des Ben Stack in Sutherland überwunden, als dem frühreren Außenminister, der Medikamente gegen hohen Blutdruck nahm, unwohl wurde. Das Paar hatte sich bei sonnigen Bedingungen auf den Weg gemacht, die Nordseite der 'gotischen Spitze' des Ben Stack zu besteigen [...], als Mr. Cook, 59, etwas erlitt, wovon angenommen wird, daß es ein Herzanfall war. Keiner der Cooks hatte ein Mobiltelefon bei sich. Aber die Hilfeschreie von Mrs. Cook wurden von einem Wanderer beantwortet, der gegen 14:23 Uhr den Rettungsdienst anrief. [...] Mrs. Cook, 48, und der Mann, dessen Name nicht genannt ist, gaben Mr. Cook unter den telefonischen Anweisungen des Ambulanz-Personals von Inverness Mund-zu-Mund-Beatmung und Herz-Massage, bis die Retter mit einem Hubschrauber der Küstenwacht eintrafen." Nach Aussage des Mannes, der die Winde des Hubschraubers bediente, habe Cook "etwa 1000 Fuß unterhalb des [2365 Fuß hohen] Gipfels aufgehört zu atmen". (timesonline.co.uk)

'The Guardian' am 9.8.2005: "Robin Cook starb eher an Herzversagen infolge Bluthochdruck [hypertensive heart disease] als an seinen Verletzungen, die er beim Sturz während der Bergwanderung erlitten hatte. [...] Nach einer zweitägigen Autopsie am Raigmore-Hospital in Inverness wurde vom 'Crown Office' eine Erklärung veröffentlicht, die besagt: 'Der Staatsanwalt für Tain und Dornoch kann bestätigen, daß eine Autopsie nach dem Tod von Robin Cook (Member of Parliament) als Ursache für den Tod Herzversagen infolge Bluthochdruck [hypertensive heart disease] ermittelt hat.'" (politics.guardian.co.uk)

'The Scotsman' am 13.8.2005: "Bischof Holloway erzählte Trauernden, wie Mr. Cooks Sohn Christopher von seinem Vater, genau eine Stunde, bevor er starb, eine Textnachricht erhalten hatte. Der Text lautete: 'Bin oben auf Ben Stack, Blick auf Arkle und Foinaven ist wegen Dunst nicht zu sehen - Wetter schlecht. Wünschte, Du wärst hier.' (Am at top of Ben Stack, view of Arkle and Foinaven can't be seen for mist - weather foul. Wish you were here.) Bischof Holloway sagte, die Worte würden viel über Mr. Cook offenbaren. Er erläuterte: 'Er war auf dem Dach Schottlands, mit seiner Frau, die er verehrte. Er dachte an seine Söhne, die er von ganzem Herzen liebte. Er machte einen Scherz über das schottische Wetter [...]" (news.scotsman.com)

Wer also war bei der Bergtour dabei?
  • Mr. Cook war gemeinsam mit einer Wandergruppe unterwegs (ORF, 6.8.2005)
  • Mr. Cook hat mit seiner Frau und 'einigen Begleitern' den Berg besteigen wollen ('Spiegel', 6.8.2005)
  • Mr. Cook ist mit Freunden gewandert ('The Dog House', 6.8.2005)
  • Mr. Cook ist mit seiner Frau und 'Freunden' gewandert ('Observer', 7.8.2005)
  • Mr. Cook wanderte mit seiner Frau ('Sunday Times', 7.8.2005)
  • Mr. Cook hatte sich mit seiner Frau auf den Weg gemacht ('The Times', 8.8.2005)
Die Varianten reichen also von der Aussage, daß die Cooks allein gewandert sind, bis zu der Behauptung, es habe sich um eine Gruppe gehandelt.

Wo ist das passiert, was als Zusammenbruch von Mr. Cook bezeichnet wird?
  • kurz vor Erreichen des 721 Meter hohen Gipfels ('Spiegel', 6.8.2005)
  • nahe des Gipfels ('Observer', 7.8.2005)
  • nahe des 2365 Fuß hohen Berggipfels ('The Sun')
  • nahe des Gipfels des 2365 Fuß hohen Berges ('Sunday Times', 7.8.2005)
  • etwa 1000 Fuß unterhalb des 2365 Fuß hohen Gipfels ('The Times', 8.8.2005)
  • in 1500 Fuß Höhe ('Sunday Mirror', 7.8.2005)
  • auf einer Höhe von 1500 Fuß ('The Scotsman', 8.8.2005)
Die Varianten reichen also von knapp unterhalb des Gipfels bis knapp oberhalb der halben Berghöhe.

Wann soll was geschehen sein?
  • Zusammenbruch: Vermutlich gegen 14:20 Uhr (BBC, 6.8.2005)
  • Zusammenbruch: etwa 90 Minuten vor der Einlieferung ins Krankenhaus, also gegen 14:30 Uhr (BBC, 6.8.2005)
  • Zusammenbruch: Nach Angaben der Klinik gut anderthalb Stunden vor seinem Tod [ca. 95 Minuten vor 16:05 Uhr, also ca. 14:30 Uhr] ('Spiegel', 6.8.2005)
  • Notruf: 14:20 Uhr ('The Sunday Times', 7.8.2005)
  • Notruf: 14:23 Uhr ('Sunday Mirror', 7.8.2005, 'The Times', 8.8.2005)
  • Wiederbelebungsversuche: 30 Minuten lang [also bis mindestens 14:53 Uhr] ('Observer', 7.8.2005)
  • Wiederbelebungsversuche: 35 Minuten lang [also bis mindestens 14:58 Uhr] ('Sunday Mirror', 7.8.2005)
  • Wiederbelebungsversuche: 40 Minuten lang [also bis mindestens 15:03 Uhr] ('Daily Mail', 7.8.2005)
  • Wiederbelebungsversuche: 49 Minuten lang [also bis mindestens 15:12 Uhr] ('Mirror', 8.8.2005)
  • Hubschrauberstart: 14:34 Uhr ('The Sunday Times' am 7.8.2005)
  • Hubschrauberankunft am Berg: 20 Minuten nach dem Notruf [also um 14:43 Uhr] ('Sunday Mirror', 7.8.2005)
  • Hubschrauberankunft am Berg: 15:01 Uhr ('The Sunday Times', 7.8.2005)
  • Ankunft am Krankenhaus in Inverness: 16:00 Uhr (BBC, 6.8.2005)
  • Ankunft am Krankenhaus in Inverness: 5 Minuten vor seinem Tod [16:00 Uhr] ('Spiegel', 6.8.2005)
  • Tod: fünf Minuten nach seiner Einlieferung in die Notaufnahme gestorben ('Spiegel', 6.8.2005)
  • Tod: 16:05 Uhr für tot erklärt (BBC, 6.8.2005, 'The Sunday Times', 7.8.2005)
  • Tod: eine Stunde nach dem Absetzen der Textnachricht an Sohn Christopher ('The Scotsman', 13.8.2005)
Die Zeitangaben können nicht alle gleichzeitig zutreffen. Welche Angaben zutreffen und welche nicht, bleibt unklar. Insbesondere für den Zeitpunkt dessen, was Zusammenbruch genannt wird, sowie für den Todeszeitpunkt gibt es keine zuverläßigen Angaben.

Wo hat sich Cooks Frau im Moment dessen, was als Zusammenbruch bezeichnet wird, aufgehalten?
  • 10 Fuß (ca. 3 Meter) entfernt ('Mirror', 8.8.2005, 'Evening News', 8.8.2005)
  • Sie war an seiner Seite, als er zusammenbrach ('Sunday Times', 7.8.2005)
Wenn die Angabe von 10 Fuß zutrifft, ist unklar, ob sie vor oder hinter ihrem Mann ging und so ihren Mann im Blick hatte oder nicht.

Von welchen Verletzungen wird berichtet?
  • schwere Verletzungen infolge des Sturzes nach dem Kollaps (ORF-Meldung, 6.8.2005)
  • ernsthafte Verletzungen ('The Sun')
  • Kopfverletzungen ('Sunday Mirror', 7.8.2005)
  • Kopf- und Genick-Verletzungen infolge des Sturzes ('Sunday Times', 7.8.2005)
  • Genickbruch infolge des Sturzes ('Observer', 7.8.2005, 'Sunday Mirror', 7.8.2005, 'Mirror', 8.8.2005)
In einer Vielzahl von Berichten ist von Verletzungen überhaupt nicht die Rede. In der Erklärung der Staatsanwaltschaft zur Todesursache werden die Verletzungen nicht erwähnt. Als Todesursache wird ausschließlich Herzversagen angegeben.

Wer hat versucht, Robin Cook wiederzubeleben?
  • Einer der Freunde, die mit den Cooks auf dem Berg waren, hat versucht Mr. Cook wiederzubeleben ('Observer', 7.8.2005)
  • Ein herbeigerufener Mann hat Mund-zu-Mund-Beatmung und Herz-Massage betrieben ('The Times', 8.8.2005)
  • Mrs. Cook hat mehr als 40 Minuten damit zugebracht, ihren Mann wiederzubeleben ('Daily Mail', 7.8.2005)
  • Mrs. Cook, 48, und ein Mann, dessen Name nicht genannt ist, gaben Mr. Cook Mund-zu-Mund-Beatmung und Herz-Massage ('The Times', 8.8.2005)
Es ist also unklar, ob Cooks Frau allein, mit einem Freund oder einem Fremden zusammen oder ein Fremder allein, die Wiederbelebungsmaßnahmen unternommen hat.

Hatten die Cooks ein Mobiltelefon zur Verfügung?
  • Keiner der Cooks hatte ein Mobiltelefon bei sich ('The Times', 8.8.2005)
  • Weder Mr. Cook noch seine Frau Gaynor hatten ein Mobiltelefon ('Sunday Mirror', 7.8.2005)
  • Mr. Cook hat per Mobiltelefon oben auf dem Berg eine Stunde vor seinem Tod eine Textnachricht an seinen Sohn Christopher abgesetzt ('The Scotsman', 13.8.2005)
Mr. Cook hat also gemäß 'The Scotsman' vom 13.8.2005 auf dem Berg einem seiner Söhne eine Textnachricht geschickt. Damit wäre die Behauptung, die Cooks hätten kein Mobiltelefon dabei gehabt, erheblich in Frage gestellt. Es handelt sich nur dann nicht um eine Falschinformation, wenn weitere Personen mitgewandert sind und Mr. Cook eins von deren Geräten benutzt hat. Die Textnachricht soll Mr. Cook eine Stunde vor seinem Tod abgeschickt haben. Diese Angabe ist kaum zu verifizieren, da nicht bekannt ist, wann genau der Tod eingetreten ist. Desweiteren steht die Angabe, Mr. Cook habe die Textnachricht oben auf dem Berg abgeschickt, der Angabe entgegen, er sei auf dem Weg zum Gipfel zusammengebrochen - in jedem Fall dann, wenn die Höhenangabe von 1500 Fuß bzw. 1000 Fuß unterhalb des Gipfels zutrifft. Wenn die Höhenangabe zutrifft und Mr. Cook die Textnachticht tatsächlich oben auf dem Berg abgeschickt hat, könnte er nur auf dem Weg nach unten zu Tode gekommen sein.

Kaum etwas kann als gesichert gelten

Diese Darstellungen enthalten also insgesamt in der Tat zahlreiche eklatante Widersprüche und Unklarheiten. Kaum eine Angabe kann als gesichert gelten. Sicher ist nur, daß ein großer Teil der Angaben eindeutig falsch sein müssen. Welche Angaben zutreffen und welche nicht, bliebe zu ermitteln. Trotzdem hat es offenbar keine kriminalistische Untersuchung gegeben, so daß die Ungereimtheiten nicht aufgeklärt sind. Und es kann nicht mit Sicherheit angenommen werden, daß es sich um einen natürlichen Tod handelt. Nicht auszuschließen ist, daß auf die ein oder andere Weise nachgeholfen worden ist und es sich damit um Mord handelt.

Robin Cooks familiäre Verhältnisse

Im August 1997 wurde Robin Cook nach 28 Ehejahren von seiner ersten Frau, der Ärztin Margaret K. Whitmore, geschieden. Aus dieser Ehe stammen die beiden Söhne Christopher und Peter. 1998 heiratet Robin Cook Gaynor Regan, seine frühere Sekretärin.

Robin Cooks störende Auffassungen und die Gefahr, daß er gefährliches Wissen preisgeben könnte

Robin Cook war Außenminister Großbritanniens seit Mai 1997. Am 8. Juni 2001 wurde er durch Premierminister Tony Blair gegen Jack Straw ausgewechselt. In der Folge war Robin Cook Fraktionsführer der Labour-Partei im britischen Unterhaus, bis er am 17. März 2003 aus Protest gegen den bevorstehenden Krieg gegen Irak zurücktrat. Er begründet diesen Schritt u.a. wie folgt: "Warum ist es ausgerechnet jetzt so dringend, militärische Gewalt einzusetzen, um im Irak Potenziale zu vernichten, die es dort bereits seit 20 Jahren gibt und zu deren Aufbau wir beigetragen haben? [...] Man sagt, der Irak hätte zwölf Jahre Zeit für die Abrüstung gehabt, und nun sei unsere Geduld erschöpft. Was ist das für ein Argument, wenn man bedenkt, dass die Resolution 242, die Israel aufruft, die besetzten Gebiete zu verlassen, bereits seit 30 Jahren besteht. Trotz der fortdauernden Weigerung Israels, sich an diese Resolution zu halten, gibt es offenbar gegenüber diesem Land keinerlei Ungeduld." (freitag.de)

Robin Cook blieb "der gefürchtetste Kritiker der Irakpolitik der Regierung [...]. So wetterte er gegen die aufgebauschten Informationen über die angeblichen irakischen Raketen mit chemischen und biologischen Sprengköpfen, verlangte eine öffentliche Untersuchung der 'Waffensaga' und wollte die Manipulation von Geheimdienstdossiers nicht ausschließen." Er "warf Blair [...] Täuschung vor und verwies auf seine Tagebucheintragungen, aus denen hervorging, dass der britische Premier Anfang März 2003, zwei Wochen vor Beginn des Irakkrieges, zugegeben habe, dass Saddam Hussein über keine einsatzfähigen Massenvernichtungswaffen verfüge." (Munzinger-Biografie)

Einen Tag nach den unaufgeklärten Bombenanschlägen am 7.7.2005 in London schreibt Robin Cook in einem Kommentar mit dem Titel 'Der Kampf gegen den Terrorismus kann nicht mit militärischen Mitteln gewonnen werden' in 'The Guardian' - an den G8-Gipfel gerichtet, der parallel im schottischen Gleneagles stattfindet: "Es wäre pervers, wenn der Fokus der G8, Armut Geschichte werden zu lassen, nun durch die gestrigen Bombenanschläge verdeckt würde. [...] Ein Krieg gegen die Armut in der Welt dürfte mehr für die Sicherheit des Westens bewirken als ein Krieg gegen den Terror." (guardian.co.uk)

London, 7.7.2005

Robin Cook erklärt Bin Laden und Al Kaida zu CIA-Konstrukten

Und er macht im Kommentar zu den Anschlägen vom 7.7.2005, die der Auffrischung des Feindbildes für die Führung des so genannten Krieges gegen den Terror dienen und für die deshalb in einer aufwendigen, breit angelegten Kampagne Bin Laden und Al Kaida verantwortlich gemacht werden, deutlich, daß Bin Laden und Al Kaida CIA-Konstrukte sind: "Bin Laden war [...] ein Produkt einer monumentalen Fehleinschätzung durch die westlichen Geheimdienste. Die ganzen 80er Jahre hindurch wurde er von der CIA mit Waffen ausgestattet und von den Saudis finanziert um einen heiligen Krieg gegen die russische Besatzung Afghanistan zu führen. Al Kaida, wörtlich 'die Datenbasis', war unrsprünglich eine Computer-Datei von Tausenden von Mujaheddin, die mit Hilfe der CIA rekrutiert und ausgebildet wurden, um die Russen zu besiegen." (guardian.co.uk) Daß Al Kaida auch heute noch ein CIA-Gebilde ist, sagt er nicht. Aber möglicherweise hatte er dieses Wissen.

'The Scotsman' überschreibt am 8.8.2005 den Artikel vom Tod Cooks mit 'Cook stand im Kabinett Browns [möglicher Blair-Nachfolger] für hohe Ämter bereit' (Cook was poised for high office in Brown cabinet) (thescotsman.scotsman.com) Und der 'Spiegel' führt aus: "Trotz des Zerwürfnisses mit Blair kandidierte Cook bei der Parlamentswahl im vergangenen Mai erneut und verteidigte seinen Wahlkreis in Schottland klar. [...] Beobachter sagten ihm Chancen auf eine Rückkehr in hohe Ämter voraus - spätestens wenn Blair den Posten des Premierministers [...] abtreten würde." (spiegel.de) Das ist durch seinen Tod in den schottischen Bergen unmöglich geworden.


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