Israels Krieg im Nahen Osten
Stop dem israelischen Staatsterrorismus im Libanon und in Palästina!
Flugblatt der Wiener 'Frauen in Schwarz' anläßlich der Mahnwache am 4.8.2006 (Übersetzung eines Flugblatts der Femmes en Noir, Marseille)

Stop dem israelischen Staatsterrorismus im Libanon und in Palästina!
Wir fordern einen unverzüglichen, bedingungslosen Waffenstillstand.


Der Libanon wird seit mehreren Wochen militärisch angegriffen, ohne dass die Vereinten Nationen sich dazu durchringen können, eine Resolution zu verabschieden, welche Israel einen sofortigen Waffenstillstand auferlegt und die Massaker an Zivilpersonen, die Zerstörung der Infrastruktur und die Verwendung unerlaubter Waffen (Phosphorbomben, Gas, Splitterbomben, etc.) verurteilte. Grund sind die amerikanischen und britischen Vetos. Der Krieg in Libanon hat bis jetzt mehr als 750 Tote (mehr als ein Drittel Kinder) und 3.300 Verletzte (wieder viele Kinder) gefordert, 10-tausende Wohnungen zerstört, Dutzende Brücken und Strassen zerbombt, mehr als 20 Fabriken in Schutt und Asche gelegt, tausende Autos und LKWs fahruntüchtig gemacht, Tausende Hektar fruchtbares Land verbrannt. Bis jetzt sind ca. 900.000.000 Menschen zu Flüchtlingen geworden. In Gaza, wo die Militäroffensive schon seit Wochen im Gange ist, werden mehr als 100 Tote und mehrere 100 Verletzte gezählt, darunter viele Kinder, Frauen und alte Menschen.

Wer ist verantwortlich und was ist das eigentliche Ziel?

Israel hat einen totalen Krieg gegen den Libanon und die palästinensischen besetzten Gebiete begonnen. Nichts kann eine derartige Aggression rechtfertigen, die hauptsächlich auf Zivilpersonen abzielt. Palästina und der Libanon sind zwei Opfer derselben imperialistischen Logik, denn Israel glaubt sich durch den amerikanischen Rückhalt als über dem Gesetz stehend. Der Grund für die Aggression, die Libanesen und Palästinenser heute ertragen müssen, geht weit über die drei gefangen genommenen israelischen Soldaten hinaus. Sie hat andere Ziele:
  • Aus dem Libanon einen Satellitenstaat und aus Israel den regionalen Führer zu machen (Ziel von 1982). Ebenfalls das Projekt, das 1993 ins Leben gerufen wurde, nun endlich zu verwirklichen: Einen 'Neuen Nahen Osten' zu kreieren, der von den USA und seinem lokalen Helfer Israel geführt wird.

  • Sich das Wasser des Südlibanons zu sichern und die Shebaa Farmen weiter zu besetzen, da sie den Wasserverlauf garantieren. Das Wasser wird als zukünftige Energiequelle an diesem Beginn des dritten Jahrtausends strategisch immer wichtiger.

  • Den palästinensischen Widerstand zu zerstören und bestenfalls eine schwache palästinensische Führung in den nach der Annexion der Siedlungen noch übrig bleibenden Bantustans zu errichten. Vom Iran zum Libanon, über den Irak, Afghanistan und Palästina, alles muss im Rahmen der amerikanischen Idee eines 'Neuen Nahen Ostens' verstanden werden.
Washington will die Region dauerhaft verändern, um die Energiequellen (Öl, Gas) und das Wasser zu kontrollieren und den Einfluss seiner multinationalen Konzerne zu sichern. Die Europäische Union drückt komplizenhaft ein Auge zu. Kein langanhaltender und gerechter Frieden im Nahen Osten ohne eine politische Lösung. Nur die internationale Solidarität kann das Blutbad beenden! Eine Lösung ist geknüpft an die Souveränität des Libanon und einen eigenständigen palästinensischen Staat in den Grenzen von 1967 (Beseitigung der Mauer) mit Ostjerusalem als Hauptstadt. Hierfür müssen alle illegalen Siedlungen aufgelöst, den palästinensischen Flüchtlingen ihr Rückkehrrecht zuerkannt und die illegal festgehaltenen palästinensischen politischen Gefangenen aus dem Libanon und Palästina freigelassen werden (ebenso die palästinensischen gewählten Regierungsvertreter und Kommunalpolitiker).

Zusammen können wir sie zum Rückzug zwingen, indem wir lautstark verlangen:

Stop dem Krieg! Stop der Terrorisierung von Zivilpersonen!
Damit alle Völker des Nahen Ostens endlich den Frieden kennenlernen.



Weiterer Beitrag zum Thema Israel/Palästina:
Der Libanon als neues Ziel - Die Neokonservativen und die Politik des 'konstruktiven Chaos'
Analyse von Thierry Meyssan (Journalist, Schriftsteller, Präsident von 'Réseau Voltaire'), 25.7.2006 - aus dem Französischen übersetzt von Klaus von Raussendorff

Alle Beiträge zu Israel/Palästina im Überblick:
Tagebuch Israel/Palästina
Notizen zu Israels Krieg im Nahen Osten - insbesondere gegen die Bevölkerung Palästinas
Eine schwarze Fahne
Gideon Levy in der israelischen Tageszeitung Haaretz vom 9.7.2006
Wer hat begonnen?
Gideon Levy in der israelischen Tageszeitung Haaretz vom 13.7.2006
Israels Kriegsführung gegen die (palästinensische) Infrastruktur
Mike Whitney am 2.7.2006 auf der website 'Information Clearing House'
Anhaltender Bomben-Terror Israels im Libanon ist keine Selbstverteidigung
Offener Brief an die Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland Angelika Merkel, Beirut, 15.7.2006
Wider die ideologische Kontrolle
Norman G. Finkelstein und sein unfreiwilliger, hochaktueller Kommentar zu Israels neuem Krieg - Eine Betrachtung zu seinem 2006 in deutsch erschienenen Buch 'Antisemitismus als politische Waffe'
Stop dem israelischen Staatsterrorismus im Libanon und in Palästina!
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Der Libanon als neues Ziel - Die Neokonservativen und die Politik des 'konstruktiven Chaos'
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Kriegsanlaß durch Israel provoziert?
Über den 'Ausbruch' von Israels Krieg gegen den Libanon am 12. Juli 2006
"Wir erkennen den Staat Israel nicht länger an"
Auszüge aus dem in 'Aftenposten' vom 5.8.2006 erschienenen Artikel 'Gottes auserwähltes Volk' von Jostein Gaarder
"Das Abnormalste am Krieg, an jedem Krieg, ist die Normalität, mit der er hingenommen wird"
Rede des Schriftstellers Pedro Lenz anläßlich der Friedenskundgebung 'Nein zum Krieg im Nahen Osten' am 29. Juli 2006 in Bern
Antideutsche: deutscher Ableger der Neocons
Jürgen Elsässer in 'junge Welt' vom 2.8.2006 in einem Artikel mit dem Titel 'Alte Feinde, neue Feinde'
Der Gerechtigkeit halber
Strafanzeige gegen den israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert, den israelischen Verteidigungsminister Amir Peretz und den israelischen Generalstabschef Dan Halutz wegen Verbrechen bzw. Kriegsverbrechen, am 12.8.2006 erstattet durch den Hamburger Rechtsanwalt Armin Fiand
Waffentest in Gaza
Artikel von Andrea Bistrich und Interview mit Dr. Juma Al Saqqa, Facharzt für plastische Chirurgie und Sprecher des Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt
"Rain Man"
Bericht von Lama Hourani aus Gaza City vom 17. Oktober 2006
Wolf Biermann und 'Die Zeit' mißbrauchen Stolpersteinkünstler Gunter Demnig
Betrachtungen zu einem Artikel in der 'Zeit' vom 26. Oktober 2006
Die ethnische Säuberung in Palästina
Vortrag von Ilan Pappe (Israel) im Rahmen einer vom Lehrstuhl Emilio Garcia Gomez der Universität von Granada (Spanien) am 26. Oktober 2006 veranstalteten Konferenz
Mekka entgegen - Muss ein Indianer das Existenzrecht der Vereinigten Staaten anerkennen?
Artikel von Uri Avnery, israelischer Friedensaktivist bei Gush Shalom, vom 17.2.2007
Eingemauerte sieht man nicht
Deutsche Bischöfe sprechen in Israel von Berliner Mauer und Warschauer Ghetto