Operation Russland |
Beim Thema Tschetschenien auf Weitwinkel schalten Anmerkungen von Andreas von Bülow, 19.10.2006 Beim Thema Tschetschenien empfehle ich auf Weitwinkel zu schalten. Es reicht nicht, die Menschenrechtsverletzungen in den Blick zu nehmen. Tschetschenien sitzt auf Öl und ist daher im Visier des auf Beute ausgehenden Hegemons. Und so wollen die westlich gestützten Protagonisten die 1 Million Tschetschenen zum von Rußland unabhängigen Staat machen. Um das zu befördern, finden sich dort in schöner Regelmäßigkeit die "Afghanis", muslimischen Söldner, die von den Geheimdiensten der USA, Pakistans und Saudiarabiens in allen Techniken des Terrors ausgebildet wurden. Sie wurden uns seinerzeit als Freiheitskämpfer gegen die sowjetischen Truppen in Afghanistan angedient. In der Terrorszene gehören sie nun seit 1990 u.a. auch zum Al-Kaida-Gespenst, das uns täglich in Atem hält. Die große geostrategische Linie der Administration setzt da an, wo man nach der russischen Revolution scheiterte, der Aufteilung des Riesenreiches in unabhänige und damit handhabbare und besser ausbeutbare Einheiten. Damals scheiterten die amerikanischen, englischen, französischen, japanischen und tschechischen Interventionstruppen trotz Kooperation mit den verschiedenen zaristischen Bürgerkriegsarmeen und der Waffenzufuhr von Außen an der aus dem Boden gestampften Roten Armee, die damals von der russischen Bevölkerung getragen wurde. Man wollte nicht zurückgestoßen werden in die unerträglich gewordenen Verhältnisse des Zarenreichs. Nun nimmt die einzig verbliebene Supermacht die Fäden von 1917/18 wieder auf. Daher die mit 30 Mio Dollar unterstützte Orangene Revolution in der Ukraine mit ihrem Zugang zu den Bodenschätzen Eurasiens. Daher die westlich gestützten neuen Staaten in den öl- und gashaltigen oder für den Pipeline-Transport erforderlichen Gebieten. Ich bin der letzte, der nicht für die Einhaltung der Menschenrechte eintritt, doch man sollte stets ein Auge darauf werfen, wer die Kampfhähne auf dem Rücken der leidtragenden Bevölkerung munitioniert und anfeuert. In Georgien läuft der gleiche Film. In Kürze wird das Land in die NATO aufgenommen und mit Flughäfen, Garnisonen, Raketenstationen ausgestattet werden. Wenn Rußland dann als Gegenleistung für den Verlust die Weltmarktpreise für Energie einfordert, wird dies als Erpressung ausgelegt. Wie soll ein Mann wie Putin sein Land noch zusammenhalten? Er hat in den USA einen zu allem entschlossenen Feind gefunden. Bei den Morden un Rußland ebenso wie bei den Verbrechen in und an Tschetschenien tappt man im Dunkeln. Cui Bono gefragt fällt der ungeheure Schaden am öffentlichen Ansehen Putins ins Auge. Dass er und seine Berater dies nicht sehen, ist nicht anzunehmen. Was folgt daraus? |
Weiterer Beitrag zum Thema Russland: |
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Alle Beiträge zu Russland im Überblick: |
Afghanistan: Geheime Wurzeln des Krieges Aus einem Artikel von Mumia Abu-Jamal in 'junge Welt' vom 29.12.2001 |
Beim Thema Tschetschenien auf Weitwinkel schalten Anmerkungen von Andreas von Bülow, 19.10.2006 |
US-amerikanische Geheimdienstoperationen auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion Aus Ausführungen von Michel Chossudovsky |
Verdächtig heißt schuldig! Anmerkungen zu Andrei Nekrasow's Film 'Disbelief' über den Anschlag auf einen Wohnkomplex am Rande Moskaus im September 1999 |
Litvinenko, Tod und Polonium – Lord Bell und eine antirussische PR-Kampagne Artikel aus 'russland.RU - die Internet-Zeitung' vom 7.12.2006 |
Russland im Zangengriff: Morde an Litvinenko und Politovskaya: cui bono? Spuren führen nach Washington und Tel Aviv - Hintergrund-Artikel aus 'Zeit-Fragen.ch' vom 7.12.2006 |
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Operation Ukraine Ein Extrakt des Kapitels 'Ukraine - Verfaulte Orangen' aus Peter Scholl-Latour's 2006 erschienenem Buch 'Russland im Zangengriff' |
USA: wir wollen keinen Kalten Krieg, wir führen ihn Rede des russischen Präsidenten Wladimir W. Putin auf der 43. Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik am 10.02.2007 |