Krieg gegen den Terror - Analysen, Einschätzungen und Stellungnahmen |
Washingtoner Zielübungen - USA verlängern die 'Achse des Bösen' bis nach Kuba Artikel von Rainer Rupp in 'junge Welt' vom 8.5.2002 Mit ihrer Erfindung der 'Achse des Bösen' ist die Regierung von George Bush offensichtlich sehr zufrieden. Verschafft ihr diese vor der US-amerikanischen Öffentlichkeit doch die Scheinlegitimation, im Rahmen ihres 'gerechten Krieges gegen den Terror' in einem Abwasch auch alte Rechnungen mit renitenten Staaten zu begleichen, die sich bisher geweigert haben, sich der neuen, von Washington verordneten Weltordnung zu unterwerfen. Daß die 'Achse' nicht auf Irak, Iran und Nordkorea beschränkt bleiben würde, hatten geschickte Strategen in Washington bereits kurz nach der Erfindung des neuen Begriffs Ende Januar deutlich gemacht. Es war also nur eine Frage der Zeit und der 'Gunst der Stunde', wann Washington weitere Länder zum Abschuß freigeben würde. Diesen Schritt hat nun der Staatssekretär im US-Außenministerium John Bolton in seiner Rede vor der erzkonservativen Heritage Foundation in der Bundeshauptstadt getan und die 'Achse der Bösen' um Kuba, Libyen und Syrien erweitert. Auch diese Staaten seien aktiv damit beschäftigt, Massenvernichtungswaffen zu entwickeln. Bolten warnte sie, daß die Vereinigten Staaten nicht länger tatenlos zuschauen würden. Amerika sei 'fest entschlossen, die nächste Welle des Terrorismus zu verhindern'. Besonders scharf war Boltons Attacke gegen Kuba. Zwar sei beispielsweise noch 1998 ein offizieller Bericht der US-Regierung zu dem Schluß gekommen, daß Kuba weder für die USA noch für die Region eine bedeutende militärische Gefahr darstelle. Dies belege aber nur, daß die von Havanna ausgehende Bedrohung der Vereinigten Staaten 'ständig unterschätzt' worden sei, denn das Land unternähme zumindest 'begrenzte Anstrengungen, offensive biologische Waffen zu entwickeln'. Offensichtlich sind Kubas weltweit anerkannten Erfolge auf dem Gebiet der Biochemie und der Entwicklung neuer Medikamente zur Bekämpfung von Tropenkrankheiten Washington und der US-amerikanischen Pharmaindustrie ein Dorn im Auge. Diesen Rückschluß erlauben zumindest die weiteren Ausführungen Boltons vor der dem amerikanischen Unternehmertum verpflichteten Heritage Foundation: "Seit vier Jahrzehnten hat Kuba eine hochentwickelte bio-medizinische Industrie aufgebaut, die bis 1990 von der Sowjetunion unterstützt wurde. Diese Industrie ist eine der fortgeschrittensten in ganz Lateinamerika, sie ist führend in der Produktion von Pharmazeutika und Impfstoffen, die weltweit verkauft werden', erklärte Bolton seinen Zuhörern und behauptete dann: 'Aber Analysten (der US-Geheimdienste - d.A.) und kubanische Flüchtlinge haben seit langem Verdacht geschöpft und die Aktivitäten in den biomedizinischen Unternehmen in Frage gestellt". Damit nicht genug, warf Mr. Bolton im nächsten Atemzug Kuba vor, die 'anderen Schurkenstaaten mit diesbezüglicher dual-use-Technologie zu beliefern', um deren 'Produktionskapazitäten von biologischen Waffen' zu stärken. So habe z. B. der kubanische Staatschef Fidel Castro letztes Jahr Irak, Syrien und Libyen besucht, alles Staaten, die - so Bolton - auf der US-Liste jener Länder stehen, die den internationalen Terrorismus unterstützen. 'Staaten, die dem Terrorismus abschwören, und keine Massenvernichtungsmittel besitzen wollen, können Teil unserer Bewegung werden. Aber jene, die nicht mitmachen, können sich darauf gefaßt machen, zu unserer Zielscheibe zu werden', warnte Mr. Bolton zum Schluß seiner Rede. Quelle: http://www.jungewelt.de/2002/05-08/004.php |
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