Kriegsschauplatz Irak |
Frieden ist Menschenrecht! Rede von Angelika Claußen (IPPNW) bei der Demonstration gegen den geplanten Irak-Krieg, Berlin, 15.2.2003 Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde, sehr geehrte Damen und Herren. Wir alle sind heute hierher gekommen, um gemeinsam gegen den angekündigten und zutiefst menschenverachtenden Angriffskrieg der Regierungen Bush und Blair zu protestieren. Erlauben Sie mir, mit Ihnen zunächst die Erfahrungen meiner Irakreise im Januar dieses Jahres zu teilen. Ich bin als Ärztin in den Irak gefahren, weil ich meine eigene Hilflosigkeit angesichts der laufenden Kriegsvorbereitungen nicht mehr ertragen konnte. Ich wollte mit eigenen Augen sehen, wie es den Menschen in diesem Land geht. Mir war klar, dass es eine bedrückende Reise wird, denn die Folgen der nun schon seit 12 Jahren bestehenden Sanktionen waren mir bekannt: Tatsache ist:
Das Elend der Menschen, ihre Hoffnungslosigkeit zu sehen und mitzuerleben, ist für einen mitfühlenden Menschen kaum zu ertragen. Immer wieder müssen die Ärzte in den Krankenhäusern ihren Patienten sagen: wir können nicht helfen, denn das Antibiotikum oder das Mittel gegen den Krebs ist nicht vorhanden. Eine unmenschliche Triage! Eine Kollegin aus Österreich, die seit 10 Monaten versucht, die Geräte für eine Blutbank nach Basra Zu bringen, bekommt bisher nur abschlägige Antworten von dem Sanktionskomitee. Der amerikanische Vertreter im Sanktionskomitee antwortete auf ihre Bitten, dem Transport der notwendigen Geräte nun endlich zuzustimmen: "Ich rede mit Ihnen nicht über leukämiekranke Kinder, ich rede mit Ihnen nur über das Regime von Saddam Hussein". Ich denke, dieser Satz macht die ganze Menschenverachtung der Kriegsplaner in den USA deutlich: Es geht hier nicht um Massenvernichtungswaffen und es geht nicht um die schrecklichen Menschenrechtsverletzungen, die der irakische Herrscher Saddam Hussein zu verantworten hat. Das zeigen auch die neuesten Verlautbarungen über die Kriegsstrategie der Militärplaner. "Schock und Furcht" - nennen sie ihr Programm. Der US-amerikanische Militärstratege Harlan Ullmann spricht von 400 Cruise Missile-Bomben, die täglich über dem Irak abgeworfen werden sollen. Er schwärmt davon, dass es so sein wird wie in Hiroshima, nur dass es nicht Wochen und Monate, sondern nur wenige Minuten dauere. Die Hundertausende von Menschen, die sterben werden, die Millionen von Flüchtlingen erwähnt er nicht. Was können die KriegsgegnerInnen, die Friedensbewegung tun? Sind wir nicht gefangen zwischen zwei großen Übeln: Auf der einen Seite die Bush-Regierung, die imperiale Herrschaftsinteressen, hier im Nahen Osten die Kontrolle über die Ölströme u.U. mit allen Mitteln einer Großmacht, eben auch Krieg und Terror durchzusetzen bereit ist und auf der anderen Seite ein brutaler Diktator, der sein eigenes Volk als Geisel benutzt, Giftgas gegen seine eigenen Bürger einsetzt? Ich denke, dass wir, die Friedensbewegung zuallererst einen langen Atem, Geduld und Zuversicht in unsere eigene Stärke benötigen. Aus der Erfahrung der letzten zwei Weltkriege und vieler anderer wissen wir: Krieg ist keine Löung für die anstehenden Probleme. Der Krieg ist wie eine Wunde in der Seele des Menschen, und der Schmerz in ihr ruft nach immer grausameren Taten. So wird ein Krieg gegen den Irak die Bildung von neuen Terror-Gruppen immer weiter steigern, ein Vielfaches an terroristischen Anschlägen auf der ganzen Welt ist die Folge. Die Friedensbewegung hat eine Vielzahl von Alternativen zum Krieg: a) zum Irak-Krieg:
Frieden ist Menschenrecht. Hier und überall auf der Welt. Quelle: http://www.uni-kassel.de |
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Alle Beiträge zum Irak im Überblick: |
Frieden ist Menschenrecht! Rede von Angelika Claußen (IPPNW) bei der Demonstration gegen den geplanten Irak-Krieg, Berlin, 15.2.2003 |
Das große Spiel - Worum es geht Auszüge aus einer Betrachtung von Andreas Hauß vom März 2003 |
Eine Etappe auf dem Weg zur Weltherrschaft - Bush, Cheney, Rumsfeld & Co. arbeiten an ihrem 'Projekt für ein neues amerikanisches Jahrhundert' Betrachtung von Rainer Rupp |
Tödliche Technologie - Deutsche Rüstungskonzerne mischen beim Bombenkrieg gegen den Irak kräftig mit Artikel von Ralf Wurzbacher in 'junge Welt' vom 7.4.2003 |
Ergebnisse der 'Operation Freiheit für den Irak' Aus der Seite www.aljazeerah.info/News%20Photos/Photos%20of%20Iraq%20war%20victims.htm |
Davidstern - Das Foto, das auf der Titelseite der New York Times fehlte Artikel von Thomas Immanuel Steinberg vom 28.5.2004 |
Die neuen Nazis marschieren Ein Schrei des Entsetzens - von Andreas Vogel, November 2004 |
Das verborgene Massaker von Falludscha - Fallujah Betrachtungen von Thomas Immanuel Steinberg, 17.11.2005 |
Was wir über den Vorgang, der als Entführung von Susanne Osthoff veröffentlicht wurde, wissen Zusammenfassende Betrachtungen von Andreas Vogel, 21.12.2005 (ergänzt am 8.1.2006) |
Das Wunder von Bakuba Eine als 'Terroristenführer' bezeichnete und 'al Sarkawi' genannte Person soll getötet worden sein, 9.6.2006 |
Krebs in Falludscha Aufsehenerregende Studie: Zur Hinterlassenschaft der US-Armee im Irak gehören die Folgen des Einsatzes von Uranmunition - Karin Leukefeld, Damaskus, am 31.8.2010 in 'junge Welt' |
Alle Beiträge zum 'Massaker' von Halabja: |
Der CIA-Mann und Halabja - Zur angeblichen 'Wahrheit' über den Giftgasangriff auf die Kurden Artikel von Ulla Jelpke in 'junge Welt' vom 6.2.2003 |
Inmitten einer Propagandaschlacht Über Jan Keetmans Angriff - in 'ak' vom 21.2.2003 - auf den Ex-CIA-Mitarbeiter Pelletiere, die 'junge Welt' und die 'Friedensfreunde' |
Alle Beiträge zur Powell-Show im Überblick: |
"Monster-Gesellschaft" US-Außenminister Colin L. Powell's Show vor dem UN-Sicherheitsrat am 5.2.2003 in den Medien |
Behauptungen, die Beweise genannt werden Aus der Show von US-Außenminister Colin L. Powell vor dem UN-Sicherheitsrat am 5.2.2003 (in deutscher Übersetzung) |
Statements called evidence Parts of the show of the Secretary of State Colin L. Powell to the United Nations Security Council, February 5, 2003 (Englisches Original - english original) |
"Wir dürfen nicht vor dem zurückschrecken, was vor uns liegt" - vor den Verbrechen, die wir planen Auszüge aus der Rede von US-Außenminister Colin L. Powell vor dem UN-Sicherheitsrat am 5.2.2003 |
Pleiten, Pech und Pannen Artikel von Jürgen Elsässer in 'junge Welt' vom 14.2.2003 |
Alle Beiträge zur Saddam-Inszenierung Teil 1: Wie der 'Sieg' gegen den Irak in Szene gesetzt wurde |
Das Bild des stürzenden Diktators Saddam - eine Fälschung? Hans Christoph Stoodt, Pfarrer in Frankfurt, am 17.4.2003 |
Triumphale Freude über das 'Gelingen' eines mörderischen Raubüberfalls beim Anblick des inszenierten Sturzes Hans Magnus Enzensberger und Jürgen Habermas in der 'FAZ' vom 15. bzw. 17.4.2003 |
Alle Beiträge zur Saddam-Inszenierung Teil 2: Die 'Festnahme' der Saddam Hussein genannten Person |
Wie eine Ratte in einem Loch voller Ratten - und wo die Saddam Hussein genannte Person sonst gefunden wurde Ein Querschnitt durch Agenturmeldungen und andere Berichte |
Denksportaufgabe: Wo liegt Camp David? Welche Schlüsse die Berichterstattung über die Festnahme der Saddam Hussein genannten Person gestattet |
Datteln lügen nicht Berichte über mysteriöse Umstände der Festnahme Saddams in Irak mehren sich - Artikel von Rainer Rupp aus 'junge Welt' vom 19.12.2003 |
Belanglose Todesopfer von unschätzbarem Wert Über die Funktion der Bilder vom 16. März 1988 aus Halabja im Nordirak |
Alle Beiträge zur Saddam-Inszenierung Teil 3: Der erste Gerichtstermin (am 1.7.2004) mit der Saddam Hussein genannten Person |
"Dies ist alles Theater..." Über die wundersame Wandlung des so genannten Saddam Hussein |
Alle Beiträge zur Saddam-Inszenierung Teil 4: Der zweite Gerichtstermin (am 19.10.2005) mit der Saddam Hussein genannten Person |
Saddam ist nicht Saddam Ist die im Rahmen von angeblicher Gefangennahme und Prozeß Saddam Hussein genannte Person tatsächlich Saddam Hussein? - 22.10.2005 (zuletzt überarbeitet am 26.10.2005) |