Kriegsschauplatz Irak |
Das Wunder von Bakuba Eine als 'Terroristenführer' bezeichnete und 'al Sarkawi' genannte Person soll getötet worden sein, 9.6.2006 (zuletzt ergänzt am 14.6.2006) Wir erfahren am 8.6.2006, der 'Chef der Terrororganisation Al Kaida im Irak' sei zusammen mit sieben Anhängern bei einer Militäraktion unter Einsatz der Luftwaffe getötet worden. Am 9.6.2006 heißt es genauer: "Der 39-Jährige war am Mittwochabend durch einen gezielten Angriff der US-Luftwaffe getötet worden. Nach Angaben der US-Armee hatte sich al Sarkawi in einem isoliert gelegenen Haus in der Ortschaft Hibhib bei Bakuba, nördlich von Bagdad versteckt. F-16-Bomber griffen das Gebäude mit zwei 250-Kilo-Bomben an. Zu den dabei getöteten Menschen gehörten nach US-Angaben neben al Sarkawi eine Frau, ein Kind sowie al Sarkawis enger geistlicher Berater, Scheich Abdel Rahman." (tagesschau.de) Die 'al Sarkawi' genannte Person soll vor bzw. nach dem Bombenanschlag folgendes Aussehen gehabt haben (rechts: Foto der US-Armee). Es grenzt an ein Wunder: Trotz der Zerstörungskraft der Bomben hat er offenbar (im Gesicht) keine nennenswerten Verletzungen davongetragen. Aber möglicherweise hat sich seine Kopfform etwas verändert. Rätsel über Rätsel, Wunder über Wunder Weitere Bilder der 'al Sarkawi' genannten Person geben noch weitere Rätsel auf. Betrachten wir zunächst das Bild (rechts), auf dem der toten Person ein Handtuch unter den Kopf gelegt worden ist - ein Bild, das später entstanden sein muß als das bereits oben betrachtete (links) und hier noch in einer zweiten Variante wiedergegeben ist (Mitte). Wie kann es sein, daß die tote Person, die auf dem linken Bild - wohl in den Trümmern liegend - äußerlich kaum Blutspuren aufweist (eher wie geschlagen oder gefoltert aussieht), auf dem Bild rechts plötzlich mit Blut regelrecht dekoriert ist? Wie kommt das Blut auf die linke Backe - oder was immer die rote Farbe ist, die wir dort sehen? Verwunderlich ist auch, was auf dem mittleren Bild (wie es bei bild.t-online.de veröffentlicht ist) dazu geführt hat, daß der Kopf gegenüber der Situation auf dem linken Bild so deutlich schmäler geworden ist? Aber auch zu Lebzeiten hat die 'al Sarkawi' genannte Person bemerkenswerte Wandlungen durchgemacht. Die Kopfform scheint sich offensichtlich deutlich geändert haben. Insbesondere die Kinn- und Backenpartie wirkt auf dem Bild rechts ganz anders (ähnlich den Bildern von der toten Person). Das Rechtsverständnis im Wandel der Zeit Der chrstlichen Werten verbundene 'Westen' lobt den Mordanschlag, bei dem auch eine Frau und ein Kind umgebracht worden sein sollen. Bei der Verkündung der Meldung gab es unter den Journalisten "tosenden Beifall". (tagesschau.de) "US-Präsident George W. Bush und der britische Premierminister Tony Blair begrüßten die Todesnachricht als Sieg im Kampf gegen den Terrorismus" (tagesschau.de) "Der US-Botschafter im Irak, Zalmay Khalilzad sprach von 'einem großen Tag'." (bild.t-online.de) Und auch "Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnete die Tötung... als gute Nachricht." (tagesschau.de). Es stellt sich die Frage, wann die der christlich demokratischen Partei angehörende Frau Merkel sich dafür stark macht, daß auch in Deutschland Personen, die von den Medien als Verbrecher oder Terroristen bezeichnet werden, mit 250-Kilo-Bomben eleminiert werden. Die Bundeswehr als Vollstrecker - das ist ein Gedanke bei dem sich Frau Merkel auf noch weitere Länder berufen könnte,beispielweise auf Israel, wo Menschen, von denen gemutmaßt wird, sie seien schuldig, mittels gezielter Tötungen vom Staat ermordet werden. Es wären dann die von gewissen Diensten gespeisten Medien, denen es zukäme mitzuteilen, wer auf diese Weise zusammen mit einer gewissen Zahl von Unbeteiligten umzubringen ist. Auf Gerichte könnte verzichtet werden. Es reichen die (gesteuerten) Medien. Sie verkünden das Urteil. Anhang "Problem des Tages: Abu Mussab Al Sarkawi" - Artikel in 'junge Welt' vom 12.6.2006: Mit der Meldung vom Tod des vielgesuchten Abu Mussab Al Sarkawi hatte Washington in der vergangenen Woche eine dringend benötigte Erfolgsnachricht präsentiert. Doch der vom Pentagon zum quasi omnipräsenten Topterroristen im Irak stilisierte Jordanier scheint über seinen Tod hinaus zum Problem zu werden. Am Wochenende ließ die US-Armee seine Leiche obduzieren, tauchten doch immer mehr Fragen zu den Todesumständen Al Sarkawis auf. Medienberichten zufolge war dieser durch einen Luftangriff nicht tödlich verletzt worden, wie die Besatzer behaupten, sondern von US-Soldaten möglicherweise zu Tode geprügelt. Die Zeitung The Observer zitierte einen Mann, demzufolge US-Soldaten einen wie Al Sarkawi aussehenden Mann aus einem Krankenwagen zogen und heftig schlugen, bis er starb. Ähnliches berichtete ein Iraker der TV-Nachrichtenagentur AP Television News. US-Soldaten hätten den Verletzten nach ihrem Eintreffen aus dem Fahrzeug geholt und auf ihn eingeschlagen. In der britischen Sunday Times schilderte der 25jährige Arbeiter Ali Abbas, US-Soldaten hätten dem verwundeten Sarkawi Stöße in die Brust versetzt. Dieser sei immer blasser geworden, habe aus dem Mund geblutet und sei gestorben. Die Prügelorgie habe eine Viertelstunde gedauert. Während US-Präsident George W. Bush mit Blick auf die Tötung Al Sarkawis von einer »guten Woche für die Sache der Freiheit« sprach, verurteilte Kubas Staatschef Fidel Castro den tödlichen US-Luftangriff unweit von Bakuba als »barbarisch«. Alle Angeklagten hätten ein Recht auf einen Prozeß. Man könne sie nicht einfach eliminieren. Das sei selbst im alten Rom so gewesen. Mit der Bombardierung des Verstecks Al Sarkawis hätten die USA zugleich als Richter und Geschworene gehandelt, so Castro. Im Internetportal tagesschau.de kritisierte auch Horst Fischer vom Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der Ruhr-Universität Bochum: »Gezieltes Töten ist kein Tabu mehr.« Zur Erinnerung: Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte die Tötung Al Sarkawis am Donnerstag während einer Gelöbnisfeier für Bundeswehrrekruten auf dem Hambacher Schloß als »gute Nachricht« gelobt. Unter den Toten war auch ein anderthalbjähriger Junge. (rg) "Spannende Geschichte" - Henryk M. Broder über den Artikel in der 'jungen Welt' Henryk M. Broder bezeichnet die 'junge Welt' als "nationalbolschewistische Beilage zur 'National-Zeitung'". Darin sei "eine spannende Geschichte" zu lesen, die erzähle, "wie Zarqawi wirklich ums Leben kam". Mit "noch mehr aufregenden Details". Broder: "Ich habs gewußt! Es mußte passieren! Es war nur eine Frage der Zeit! Der bekannte Demokrat, Humanist und Menschenrechtler Fidel Castro hat sich über die Liquidation Zarqawis beschwert und sie als 'barbarisch' bezeichnet. Man hätte ihm, wie schon in Rom üblich, einen fairen Prozess machen sollen. Auch der Vertreter eines deutschen Friedensinstituts kritisierte die 'gezielte Tötung'; gegen die ungezielten, wie sie von Zarqawi auf Hochzeitsfesten veranstaltet wurden, hatte er nix einzuwenden." Wenn doch Horst Fischer tatsächlich Vertreter eines deutschen Friedensinstituts wäre! Und wenn dieser Horst Fischer doch tatsächlich 'gezielte Tötungen' kritisieren würde. Das dem nicht so ist, lesen wir bei 'tagesschau.de'. "Gezieltes Töten ist kein Tabu mehr" - Interview mit einem 'Völkerrechtler' bei 'tagesschau.de': 'tagesschau.de' veröffentlicht am 10.06.2006 einen Beitrag mit dem Titel 'Gezieltes Töten ist kein Tabu mehr' und fragt darin Horst Fischer vom Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der Universität Bochum: "Sind gezielte Tötungen zum legitimen Mittel im Kampf gegen den Terror geworden? ... Erlaubt das das Völkerrecht?" Fischer antwortet keineswegs mißbilligend: "Diese Frage ist umstritten und hängt sehr davon ab, wie man die Situation im Irak einordnet..." Und auf die Frage, ob das gezielte Töten von Terroristen salonfähig geworden sei, nachdem Bundeskanzlerin Merkel die Tötung al Sarkawis als gute Nachricht bezeichnete habe, spricht er scheinbar neutral von der so genannten Staatengemeinschaft (also vom US-Imperium) und geht dabei ohne jegliche Hinterfragung von deren Krieg-gegen-den-Terror-Propaganda aus: "In der Staatengemeinschaft gibt es eine zunehmende Akzeptanz solcher Akte - und der Fall al Sarkawi verstärkt diese Tendenz. Früher wurde die gewollte und bewusste Tötung von Personen zu welchem Zweck auch immer durch Staaten als ein illegitimer Akt angesehen. Heute spielt sicherlich eine große Rolle, wer getötet wird. Wenn es um einen Mitläufer gehen würde, wäre das sicher etwas anderes als bei Personen wie al Sarkawi oder etwa Osama bin Laden, die mit ihrer Geschichte, ihrer Selbstdarstellung und mit Geständnissen bereits weltöffentlich gemacht haben, dass sie terroristische Akte begangen und geplant haben. Es gibt also eine Tendenz, von ehernen Grundsätzen wie dem Schutz des individuellen Lebens bei der Strafverfolgung und bei der Prävention abzurücken." 'tagesschau.de' wendet ein: "Laut US-Angaben wurden bei dem Angriff neben al Sarkawi auch eine Frau und ein Kind getötet. Mit welchem Recht?" Aber auch dafür findet der 'Völkerrechtler' Fischer relativierende Worte: "Das ist in der Freude über den Erfolg im globalen Anti-Terror-Kampf völlig untergegangen. Im Kriegsrecht wäre das ein Kollateralschaden, und da müsste man die Verhältnismäßigkeit prüfen. Man müsste fragen, ob die Personen hätten wissen müssen, dass sie sich in der Nähe eines Top-Terroristen aufhalten und sich damit in Gefahr bringen. Im bewaffneten Konflikt geht man ja auch davon aus, dass ein Zivilist, der sich neben einen Panzer stellt, weiß, dass der Gegner das Recht hat, einen Panzer anzugreifen. Im Anti-Terror-Kampf sind diese Fragen aber noch nicht diskutiert worden. Das sollte jetzt geschehen." Um es zusammenzufassen: der 'Völkerrechtler' fordert, daß basierend auf der Propaganda vom Anti-Terror-Kampf eine Aufweichung von Rechtsgrundsätzen diskutiert werden sollte. Eherne Grundsätze wie der Schutz des individuellen Lebens sind nicht mehr zeitgemäß. Sie stehen einem faschistoiden Menschenbild im Wege. |
Weiterer Beitrag zum Kriegsschauplatz Irak: |
Krebs in Falludscha Aufsehenerregende Studie: Zur Hinterlassenschaft der US-Armee im Irak gehören die Folgen des Einsatzes von Uranmunition - Karin Leukefeld, Damaskus, am 31.8.2010 in 'junge Welt' |
Alle Beiträge zum Irak im Überblick: |
Frieden ist Menschenrecht! Rede von Angelika Claußen (IPPNW) bei der Demonstration gegen den geplanten Irak-Krieg, Berlin, 15.2.2003 |
Das große Spiel - Worum es geht Auszüge aus einer Betrachtung von Andreas Hauß vom März 2003 |
Eine Etappe auf dem Weg zur Weltherrschaft - Bush, Cheney, Rumsfeld & Co. arbeiten an ihrem 'Projekt für ein neues amerikanisches Jahrhundert' Betrachtung von Rainer Rupp |
Tödliche Technologie - Deutsche Rüstungskonzerne mischen beim Bombenkrieg gegen den Irak kräftig mit Artikel von Ralf Wurzbacher in 'junge Welt' vom 7.4.2003 |
Ergebnisse der 'Operation Freiheit für den Irak' Aus der Seite www.aljazeerah.info/News%20Photos/Photos%20of%20Iraq%20war%20victims.htm |
Davidstern - Das Foto, das auf der Titelseite der New York Times fehlte Artikel von Thomas Immanuel Steinberg vom 28.5.2004 |
Die neuen Nazis marschieren Ein Schrei des Entsetzens - von Andreas Vogel, November 2004 |
Das verborgene Massaker von Falludscha - Fallujah Betrachtungen von Thomas Immanuel Steinberg, 17.11.2005 |
Was wir über den Vorgang, der als Entführung von Susanne Osthoff veröffentlicht wurde, wissen Zusammenfassende Betrachtungen von Andreas Vogel, 21.12.2005 (ergänzt am 8.1.2006) |
Das Wunder von Bakuba Eine als 'Terroristenführer' bezeichnete und 'al Sarkawi' genannte Person soll getötet worden sein, 9.6.2006 |
Krebs in Falludscha Aufsehenerregende Studie: Zur Hinterlassenschaft der US-Armee im Irak gehören die Folgen des Einsatzes von Uranmunition - Karin Leukefeld, Damaskus, am 31.8.2010 in 'junge Welt' |
Alle Beiträge zum 'Massaker' von Halabja: |
Der CIA-Mann und Halabja - Zur angeblichen 'Wahrheit' über den Giftgasangriff auf die Kurden Artikel von Ulla Jelpke in 'junge Welt' vom 6.2.2003 |
Inmitten einer Propagandaschlacht Über Jan Keetmans Angriff - in 'ak' vom 21.2.2003 - auf den Ex-CIA-Mitarbeiter Pelletiere, die 'junge Welt' und die 'Friedensfreunde' |
Alle Beiträge zur Powell-Show im Überblick: |
"Monster-Gesellschaft" US-Außenminister Colin L. Powell's Show vor dem UN-Sicherheitsrat am 5.2.2003 in den Medien |
Behauptungen, die Beweise genannt werden Aus der Show von US-Außenminister Colin L. Powell vor dem UN-Sicherheitsrat am 5.2.2003 (in deutscher Übersetzung) |
Statements called evidence Parts of the show of the Secretary of State Colin L. Powell to the United Nations Security Council, February 5, 2003 (Englisches Original - english original) |
"Wir dürfen nicht vor dem zurückschrecken, was vor uns liegt" - vor den Verbrechen, die wir planen Auszüge aus der Rede von US-Außenminister Colin L. Powell vor dem UN-Sicherheitsrat am 5.2.2003 |
Pleiten, Pech und Pannen Artikel von Jürgen Elsässer in 'junge Welt' vom 14.2.2003 |
Alle Beiträge zur Saddam-Inszenierung Teil 1: Wie der 'Sieg' gegen den Irak in Szene gesetzt wurde |
Das Bild des stürzenden Diktators Saddam - eine Fälschung? Hans Christoph Stoodt, Pfarrer in Frankfurt, am 17.4.2003 |
Triumphale Freude über das 'Gelingen' eines mörderischen Raubüberfalls beim Anblick des inszenierten Sturzes Hans Magnus Enzensberger und Jürgen Habermas in der 'FAZ' vom 15. bzw. 17.4.2003 |
Alle Beiträge zur Saddam-Inszenierung Teil 2: Die 'Festnahme' der Saddam Hussein genannten Person |
Wie eine Ratte in einem Loch voller Ratten - und wo die Saddam Hussein genannte Person sonst gefunden wurde Ein Querschnitt durch Agenturmeldungen und andere Berichte |
Denksportaufgabe: Wo liegt Camp David? Welche Schlüsse die Berichterstattung über die Festnahme der Saddam Hussein genannten Person gestattet |
Datteln lügen nicht Berichte über mysteriöse Umstände der Festnahme Saddams in Irak mehren sich - Artikel von Rainer Rupp aus 'junge Welt' vom 19.12.2003 |
Belanglose Todesopfer von unschätzbarem Wert Über die Funktion der Bilder vom 16. März 1988 aus Halabja im Nordirak |
Alle Beiträge zur Saddam-Inszenierung Teil 3: Der erste Gerichtstermin (am 1.7.2004) mit der Saddam Hussein genannten Person |
"Dies ist alles Theater..." Über die wundersame Wandlung des so genannten Saddam Hussein |
Alle Beiträge zur Saddam-Inszenierung Teil 4: Der zweite Gerichtstermin (am 19.10.2005) mit der Saddam Hussein genannten Person |
Saddam ist nicht Saddam Ist die im Rahmen von angeblicher Gefangennahme und Prozeß Saddam Hussein genannte Person tatsächlich Saddam Hussein? - 22.10.2005 (zuletzt überarbeitet am 26.10.2005) |