Kriegsschauplatz Irak |
Aber heute geht es um Demokratie und Menschenrechte Schlaglichter aus der Geschichte des Kampfes um Öl - Faktenzusammenstellung ausgehend von der Sendung des WDR-Fernsehens 'Blut und Öl' vom 28.3.2003 1919 Großbritannien führt Krieg im Norden des Irak gegen die nach Unabhängigkeit strebenden Kurden: zwischen Mossul und Kirkuk wird Öl vermutet. 20er Jahre Das weltweite Ölgeschäft (Förderung, Transport und Vertrieb) wird durch die britischen Konzerne BP und Shell sowie die US-Konzerne Texaco, Mobil Oil, Gulf Oil, Standard Oil of California und Exxon kontrolliert und wirft riesige Profite ab, ohne daß die Ölförderländer daran nennenswert beteiligt werden. 1927 Im Norden des Irak bei Kirkuk wird Öl gefunden. 30er Jahre Beginnende Ölförderung im Nahen Osten durch britische Firmen u.a. im Iran (Platz 4 der Weltproduktion) und im Irak sowie durch US-Firmen in Bahrain, Kuwait und Saudi Arabien 1941 Deutschland unterstützt im Irak Aufstände gegen die britische Besatzung mit dem Ziel, sich Zugang zum dortigen Öl zu verschaffen (allerdings ohne Erfolg). 1942 Deutschland unternimmt den Versuch der Eroberung der sowjetischen Ölfelder am Kaukasus (Majkop, Grosny, Baku). Der Vormarsch endet in Majkop, wo die Sowjetarmee die Ölquellen in Brand setzt. 1947 Der Nahe Osten wird Hauptexporteur für Erdöl. Kern der US-Politik wird die Sicherung des Zugangs zu diesem Öl. 1951 Der demokratisch gewählte Präsident Mohammed Mossadegh verstaatlicht die iranische Ölindustrie. Erste Reaktion ist ein von den britischen Konzernen eingefädelter Boykott iranischen Öls. 1953 Die CIA versucht im Iran mit Hilfe des Königs, Schah Reza Pahlewi, den Präsidenten Mohammed Mossadegh zu stürzen (der Putsch scheitert allerdings, der Schah flieht nach Rom). Tausende gehen für Mossadegh auf die Straße, darunter auch CIA-Agenten, deren Aufgabe es ist, durch Gewalttaten Mossadegh in Verruf zu bringen. Teile der Armee stellen sich daraufhin gegen Mossadegh. Er wird verhaftet und zu lebenslangem Hausarrest verurteilt. Der wieder amtierende Schah läßt in den folgenden Jahren 10tausende Oppositionelle verfolgen, foltern und ermorden. Hauptnutznießer sind die USA: sie haben nun ungehinderten Zugang zum iranischen Öl. 1956 Der ägyptische Präsident Nasser verstaatlicht den wichtigsten Transportweg für das Öl, den Suezkanal. Im Oktober greift Israel Agypten an. Großbritannien und Frankreich greifen in den Konflikt ein, ziehen sich aber auf Druck der USA wieder zurück. 1962 Enrico Mattei, Chef des staatlichen italienischen Erdölkonzerns ENI, schließt Verträge direkt mit erdölproduzierenden Ländern und gefährdet damit die Macht der großen Ölkonzerne. Mit einer Bombe an Bord stürzt sein Firmenjet am 27. Oktober 1962 ab. Nach Matteis Tod wird die ENI wieder zuverlässiger Partner der großen Ölkonzerne. 1967 Israel dringt im sog. Sechs-Tage-Krieg bis zum Ostufer des Suezkanals vor. 1967 In Nigeria (Platz 10 der Öl-Weltproduktion) verlangen die ölreichen östlichen Landesteile größere Beteiligung an den Gewinnen und rufen den Staat Biafra aus. Der Aufstand wird in einer drei Jahre währenden Auseinandersetzung blutig niedergeschlagen. 1972 Der Irak verstaatlicht die Ölindustrie. Die Rolle der US-amerikanischen und britischen Öl-Konzerne wird dadurch wesentlich zurückgedrängt. 1973 Am 1. September verstaatlicht Libyens Revolutionsführer Gaddafi die Ölindustrie und fordert höhere Beteiligung an den Gewinnen zu Lasten der multinationalen Ölkonzerne. (1986 bombardieren die USA Tripolis und Bengasi mit dem Ziel Gaddafi, den Führer eines 'Schurkenstaates' umzubringen.) 1980 Mit Unterstützung der USA und weiterer westlicher Länder greift der Irak (mit Präsident Saddam Hussein an der Spitze) den Iran an, wo ein Jahr zuvor Ayatollah Khomeini den USA-freundlichen Schah gestürzt hat. Der Krieg dauert bis 1988 und fordert mehr als eine Million Tote. Kriegsschauplatz wird auch der persische Golf, der wichtigste Öltransportweg der Welt. 1990 Der Irak besetzt das benachbarte Kuwait, das über 20% der Weltölvorräte verfügt. 1991 Die USA und ihre Verbündeten greifen den Irak an und erobern Kuwait zurück. Mehr als 100.000 Menschen kommen dabei ums Leben, infolge des seitdem gegen den Irak verhängten Embargos mehr als eine Million. 1994 Rußland greift, nachdem sich bereits die Anrainerstaaten am kaspischen Meer Kasachstan, Turkmenistan und Aserbaidschan unabhängig erklärt haben, das ebenfalls nach Unabhängigkeit strebende Tschetschenien an, dessen Hauptstadt Grosny der Knotenpunkt der russischen Ölversorgung aus dem kaspischen Meer ist. Angeführt von BP werden in den von Rußland unabhängigen Anrainerstaaten die Ölgeschäfte organisiert. Kasachstan, Turkmenistan und Aserbaidschan (Hauptstadt Baku) werden in die Nato aufgenommen, um den Zugang zum Öl auch militärisch abzusichern. 2001 Im Oktober greifen die USA (mit George W. Bush, dessen Wahlkampf mit 50 Millionen Dollar von den texanischen Ölkonzernen finanziert worden ist, an der Spitze) Afghanistan an. Zum Ministerpräsidenten Afghanistans wird Hammid Karsai, Ex-Berater der US-Ölindustrie. Dem Bau einer Pipeline durch Afghanistan für den besseren Zugriff auf das Öl des Mittleren Ostens steht jetzt nichts mehr im Wege. 2003 Die USA und Großbritannien greifen (militärisch unterstützt durch Deutschland und die 'Koalition der Willigen') den Irak an. Ein Jahrhundert lang ging es um Macht und wirtschaftliche Interessen und dabei zu einem erheblichen Anteil um die Energiequelle Öl. Aber jetzt wollen die USA den armen, unter Saddam Hussein leidenden Irakern Demokratie und Menschenrechte bringen. |
Weiterer Beitrag zum Kriegsschauplatz Irak: |
Ergebnisse der 'Operation Freiheit für den Irak' Aus der Seite www.aljazeerah.info/News%20Photos/Photos%20of%20Iraq%20war%20victims.htm |
Alle Beiträge zum Irak im Überblick: |
Frieden ist Menschenrecht! Rede von Angelika Claußen (IPPNW) bei der Demonstration gegen den geplanten Irak-Krieg, Berlin, 15.2.2003 |
Das große Spiel - Worum es geht Auszüge aus einer Betrachtung von Andreas Hauß vom März 2003 |
Eine Etappe auf dem Weg zur Weltherrschaft - Bush, Cheney, Rumsfeld & Co. arbeiten an ihrem 'Projekt für ein neues amerikanisches Jahrhundert' Betrachtung von Rainer Rupp |
Tödliche Technologie - Deutsche Rüstungskonzerne mischen beim Bombenkrieg gegen den Irak kräftig mit Artikel von Ralf Wurzbacher in 'junge Welt' vom 7.4.2003 |
Ergebnisse der 'Operation Freiheit für den Irak' Aus der Seite www.aljazeerah.info/News%20Photos/Photos%20of%20Iraq%20war%20victims.htm |
Davidstern - Das Foto, das auf der Titelseite der New York Times fehlte Artikel von Thomas Immanuel Steinberg vom 28.5.2004 |
Die neuen Nazis marschieren Ein Schrei des Entsetzens - von Andreas Vogel, November 2004 |
Das verborgene Massaker von Falludscha - Fallujah Betrachtungen von Thomas Immanuel Steinberg, 17.11.2005 |
Was wir über den Vorgang, der als Entführung von Susanne Osthoff veröffentlicht wurde, wissen Zusammenfassende Betrachtungen von Andreas Vogel, 21.12.2005 (ergänzt am 8.1.2006) |
Das Wunder von Bakuba Eine als 'Terroristenführer' bezeichnete und 'al Sarkawi' genannte Person soll getötet worden sein, 9.6.2006 |
Krebs in Falludscha Aufsehenerregende Studie: Zur Hinterlassenschaft der US-Armee im Irak gehören die Folgen des Einsatzes von Uranmunition - Karin Leukefeld, Damaskus, am 31.8.2010 in 'junge Welt' |
Alle Beiträge zum 'Massaker' von Halabja: |
Der CIA-Mann und Halabja - Zur angeblichen 'Wahrheit' über den Giftgasangriff auf die Kurden Artikel von Ulla Jelpke in 'junge Welt' vom 6.2.2003 |
Inmitten einer Propagandaschlacht Über Jan Keetmans Angriff - in 'ak' vom 21.2.2003 - auf den Ex-CIA-Mitarbeiter Pelletiere, die 'junge Welt' und die 'Friedensfreunde' |
Alle Beiträge zur Powell-Show im Überblick: |
"Monster-Gesellschaft" US-Außenminister Colin L. Powell's Show vor dem UN-Sicherheitsrat am 5.2.2003 in den Medien |
Behauptungen, die Beweise genannt werden Aus der Show von US-Außenminister Colin L. Powell vor dem UN-Sicherheitsrat am 5.2.2003 (in deutscher Übersetzung) |
Statements called evidence Parts of the show of the Secretary of State Colin L. Powell to the United Nations Security Council, February 5, 2003 (Englisches Original - english original) |
"Wir dürfen nicht vor dem zurückschrecken, was vor uns liegt" - vor den Verbrechen, die wir planen Auszüge aus der Rede von US-Außenminister Colin L. Powell vor dem UN-Sicherheitsrat am 5.2.2003 |
Pleiten, Pech und Pannen Artikel von Jürgen Elsässer in 'junge Welt' vom 14.2.2003 |
Alle Beiträge zur Saddam-Inszenierung Teil 1: Wie der 'Sieg' gegen den Irak in Szene gesetzt wurde |
Das Bild des stürzenden Diktators Saddam - eine Fälschung? Hans Christoph Stoodt, Pfarrer in Frankfurt, am 17.4.2003 |
Triumphale Freude über das 'Gelingen' eines mörderischen Raubüberfalls beim Anblick des inszenierten Sturzes Hans Magnus Enzensberger und Jürgen Habermas in der 'FAZ' vom 15. bzw. 17.4.2003 |
Alle Beiträge zur Saddam-Inszenierung Teil 2: Die 'Festnahme' der Saddam Hussein genannten Person |
Wie eine Ratte in einem Loch voller Ratten - und wo die Saddam Hussein genannte Person sonst gefunden wurde Ein Querschnitt durch Agenturmeldungen und andere Berichte |
Denksportaufgabe: Wo liegt Camp David? Welche Schlüsse die Berichterstattung über die Festnahme der Saddam Hussein genannten Person gestattet |
Datteln lügen nicht Berichte über mysteriöse Umstände der Festnahme Saddams in Irak mehren sich - Artikel von Rainer Rupp aus 'junge Welt' vom 19.12.2003 |
Belanglose Todesopfer von unschätzbarem Wert Über die Funktion der Bilder vom 16. März 1988 aus Halabja im Nordirak |
Alle Beiträge zur Saddam-Inszenierung Teil 3: Der erste Gerichtstermin (am 1.7.2004) mit der Saddam Hussein genannten Person |
"Dies ist alles Theater..." Über die wundersame Wandlung des so genannten Saddam Hussein |
Alle Beiträge zur Saddam-Inszenierung Teil 4: Der zweite Gerichtstermin (am 19.10.2005) mit der Saddam Hussein genannten Person |
Saddam ist nicht Saddam Ist die im Rahmen von angeblicher Gefangennahme und Prozeß Saddam Hussein genannte Person tatsächlich Saddam Hussein? - 22.10.2005 (zuletzt überarbeitet am 26.10.2005) |