Kriegsschauplatz Irak |
Tödliche Technologie - Deutsche Rüstungskonzerne mischen beim Bombenkrieg gegen den Irak kräftig mit Artikel von Ralf Wurzbacher in 'junge Welt' vom 7.4.2003 Von wegen keine deutsche Kriegsbeteiligung. Während Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) zu jeder sich bietenden Gelegenheit zum besten gibt, Deutschland habe beim Irak-Feldzug seine Finger nicht im Spiel, verdient die deutsche Rüstungsindustrie beim Bombenkrieg gegen Bagdad kräftig mit. »Im Moment könnten die Amerikaner den Krieg im Irak nicht so führen, wie sie ihn führen, ohne deutsche Hochtechnologie«, belehrte Michael Broszka vom Institut für Konversionsforschung das hiesige Fernsehpublikum am Donnerstag abend eines Besseren. Zu Wort kam Broszka im ARD-Politmagazin Monitor, das in einem fakten- und lehrreichen Beitrag mit der regierungsamtlich verbreiteten Lüge abrechnete, Deutschlands politische Führungsriege bestehe urplötzlich aus lauter Pazifisten. Beispiele für militärtechnologische »Anhängsel« an amerikanischem Kriegsgerät aus deutschen Rüstungsschmieden lieferte Monitor gleich reichlich. So könnten etwa US-Piloten ihre tödliche Bombenfracht ohne die hierzulande produzierten Infrarotsensoren unterhalb des Rumpfes der F-15-Kampfflugzeuge niemals so zielgenau in Häuser, Bunker und Regierungsgebäude lenken, wie sie das gegenwärtig auf dem irakischen Schlachtfeld praktizieren. Auch in anderen Bereichen steckt die deutsche Rüstungsindustrie unter einer Decke mit den US-Militärs. Der Kampfpanzer Abrams, der meisteingesetzte Panzer der US-Armee im Irak-Krieg, ist nach Recherchen von Monitor mit einer Kanone samt zugehöriger Munition aus deutschen Landen ausgerüstet. Deutsche Wehrtechnik befindet sich laut Monitor unter anderem auch in Pistolen, Maschinenpistolen, Spürpanzern und Lenkflugkörper-Waffensystemen. So weit, so schlecht - die Sache hat aber einen weiteren Haken. Was in »Friedenszeiten« noch mit »rechten Dingen« zugeht, ist seit Kriegsbeginn nach deutschem Recht schlicht illegal. »Die Bundesregierung darf zur Zeit keine Rüstungsexporte in die USA genehmigen, denn die USA führen zur Zeit einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg«, erläuterte der Verfassungsrechtler Volker Epping in Monitor. Nicht nur der Export deutschen Militärgeräts an die angreifende Kriegspartei widerspreche geltenden deutschen Rechtsnormen, genauso wenig dürften deutsche Waffen laut Kriegswaffenkontrollgesetz bei einem Angriffskrieg Verwendung finden. Die politisch Verantwortlichen reagieren auf entsprechende Hinweise wahlweise allergisch oder gar nicht. Die Bundesregierung hat Monitor jede Stellungnahme verweigert. Immerhin dem verteidigungspolitischen Sprecher der SPD-Fraktion, Rainer Arnold, konnte das Politmagazin eine höchst eigenwillige Version deutsch-amerikanischer Völkerverständigung entlocken: »Wenn Freundschaft bestehen bleiben soll, dann darf man den Amerikanern nicht noch zusätzliche Steine in den Weg legen.« Lieber legt man den Irakern noch eine paar Landminen in den Weg. Mit Moral darf man Arnold aber nicht kommen, denn »moralisierend Recht zu haben, genügt mir nicht in der Politik, sondern etwas zu bewirken ist es, was die Menschen von uns erwarten«. Wenn der SPD-Mann mit »Menschen« die deutschen Rüstungslobbyisten meint, dann hat die Regierung freilich schon einiges »bewirkt«. Tatsächlich sind die USA in den vergangenen Jahren zum größten Kunden der deutschen Rüstungsindustrie avanciert. |
Weiterer Beitrag zum Kriegsschauplatz Irak: |
Alle Beiträge zum Irak im Überblick: |
Frieden ist Menschenrecht! Rede von Angelika Claußen (IPPNW) bei der Demonstration gegen den geplanten Irak-Krieg, Berlin, 15.2.2003 |
Das große Spiel - Worum es geht Auszüge aus einer Betrachtung von Andreas Hauß vom März 2003 |
Eine Etappe auf dem Weg zur Weltherrschaft - Bush, Cheney, Rumsfeld & Co. arbeiten an ihrem 'Projekt für ein neues amerikanisches Jahrhundert' Betrachtung von Rainer Rupp |
Tödliche Technologie - Deutsche Rüstungskonzerne mischen beim Bombenkrieg gegen den Irak kräftig mit Artikel von Ralf Wurzbacher in 'junge Welt' vom 7.4.2003 |
Ergebnisse der 'Operation Freiheit für den Irak' Aus der Seite www.aljazeerah.info/News%20Photos/Photos%20of%20Iraq%20war%20victims.htm |
Davidstern - Das Foto, das auf der Titelseite der New York Times fehlte Artikel von Thomas Immanuel Steinberg vom 28.5.2004 |
Die neuen Nazis marschieren Ein Schrei des Entsetzens - von Andreas Vogel, November 2004 |
Das verborgene Massaker von Falludscha - Fallujah Betrachtungen von Thomas Immanuel Steinberg, 17.11.2005 |
Was wir über den Vorgang, der als Entführung von Susanne Osthoff veröffentlicht wurde, wissen Zusammenfassende Betrachtungen von Andreas Vogel, 21.12.2005 (ergänzt am 8.1.2006) |
Das Wunder von Bakuba Eine als 'Terroristenführer' bezeichnete und 'al Sarkawi' genannte Person soll getötet worden sein, 9.6.2006 |
Krebs in Falludscha Aufsehenerregende Studie: Zur Hinterlassenschaft der US-Armee im Irak gehören die Folgen des Einsatzes von Uranmunition - Karin Leukefeld, Damaskus, am 31.8.2010 in 'junge Welt' |
Alle Beiträge zum 'Massaker' von Halabja: |
Der CIA-Mann und Halabja - Zur angeblichen 'Wahrheit' über den Giftgasangriff auf die Kurden Artikel von Ulla Jelpke in 'junge Welt' vom 6.2.2003 |
Inmitten einer Propagandaschlacht Über Jan Keetmans Angriff - in 'ak' vom 21.2.2003 - auf den Ex-CIA-Mitarbeiter Pelletiere, die 'junge Welt' und die 'Friedensfreunde' |
Alle Beiträge zur Powell-Show im Überblick: |
"Monster-Gesellschaft" US-Außenminister Colin L. Powell's Show vor dem UN-Sicherheitsrat am 5.2.2003 in den Medien |
Behauptungen, die Beweise genannt werden Aus der Show von US-Außenminister Colin L. Powell vor dem UN-Sicherheitsrat am 5.2.2003 (in deutscher Übersetzung) |
Statements called evidence Parts of the show of the Secretary of State Colin L. Powell to the United Nations Security Council, February 5, 2003 (Englisches Original - english original) |
"Wir dürfen nicht vor dem zurückschrecken, was vor uns liegt" - vor den Verbrechen, die wir planen Auszüge aus der Rede von US-Außenminister Colin L. Powell vor dem UN-Sicherheitsrat am 5.2.2003 |
Pleiten, Pech und Pannen Artikel von Jürgen Elsässer in 'junge Welt' vom 14.2.2003 |
Alle Beiträge zur Saddam-Inszenierung Teil 1: Wie der 'Sieg' gegen den Irak in Szene gesetzt wurde |
Das Bild des stürzenden Diktators Saddam - eine Fälschung? Hans Christoph Stoodt, Pfarrer in Frankfurt, am 17.4.2003 |
Triumphale Freude über das 'Gelingen' eines mörderischen Raubüberfalls beim Anblick des inszenierten Sturzes Hans Magnus Enzensberger und Jürgen Habermas in der 'FAZ' vom 15. bzw. 17.4.2003 |
Alle Beiträge zur Saddam-Inszenierung Teil 2: Die 'Festnahme' der Saddam Hussein genannten Person |
Wie eine Ratte in einem Loch voller Ratten - und wo die Saddam Hussein genannte Person sonst gefunden wurde Ein Querschnitt durch Agenturmeldungen und andere Berichte |
Denksportaufgabe: Wo liegt Camp David? Welche Schlüsse die Berichterstattung über die Festnahme der Saddam Hussein genannten Person gestattet |
Datteln lügen nicht Berichte über mysteriöse Umstände der Festnahme Saddams in Irak mehren sich - Artikel von Rainer Rupp aus 'junge Welt' vom 19.12.2003 |
Belanglose Todesopfer von unschätzbarem Wert Über die Funktion der Bilder vom 16. März 1988 aus Halabja im Nordirak |
Alle Beiträge zur Saddam-Inszenierung Teil 3: Der erste Gerichtstermin (am 1.7.2004) mit der Saddam Hussein genannten Person |
"Dies ist alles Theater..." Über die wundersame Wandlung des so genannten Saddam Hussein |
Alle Beiträge zur Saddam-Inszenierung Teil 4: Der zweite Gerichtstermin (am 19.10.2005) mit der Saddam Hussein genannten Person |
Saddam ist nicht Saddam Ist die im Rahmen von angeblicher Gefangennahme und Prozeß Saddam Hussein genannte Person tatsächlich Saddam Hussein? - 22.10.2005 (zuletzt überarbeitet am 26.10.2005) |